Tablets & Co. kindersicher machen – Teil 2

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Im ersten Teil haben Sie erfahren, dass man grundsätzlich die Wahl hat zwischen den beiden Großen am Markt. Android und iOS. Absolut empfehlenswert ist hier, dass Ihr Kind das gleiche System besitzt wie Sie, damit die Apps untereinander funktionieren, aber auch damit Sie mit Rat und Tat zur Seite stehen können, falls Fragen auftauchen. Heute geht es um:

iOS kindersicher machen
Bei iPhones und iPads liegen die Funktionen an anderer Stelle. Dazu müssen Sie zunächst in die Einstellungen und danach den Bereich „Bildschirmzeit“ ansteuern. Dort können Sie unter „Bildschirmzeiten für Familie einrichten“ die entsprechenden Einstellungen vornehmen oder später anpassen. Auch hier haben Sie die Möglichkeit zu verhindern, dass Ihr Kind Apps aus dem App Store installieren oder löschen kann. Dies gilt auch für In-App Käufe. Ein weiterer Punkt ist „die Wiedergabe von Musik mit anstößigen Inhalten und Filme oder TV-Sendungen mit bestimmten Altersfreigaben“ zu verhindern, welche Sie unter dem gleichnamigen Menü finden. Auch der intelligente Sprachassistent “Siri” greift auf die Kindersicherungen zu und Sie können die Websuche deaktivieren oder Siri daran hindern, anstößige Sprache anzuzeigen.

Eine Aufzählung aller Optionen zur Kindersicherung auf iOS-Geräten sowie ihre jeweilige Position in den Einstellungen finden Sie auf einer speziellen Apple-Informationsseite.

Zu viel Kontrolle ist kontraproduktiv
Für alles was möglich ist, gibt es Apps. So ist es zum Beispiel möglich, den Aufenthaltsort des Kindes über GPS zu orten. Dies ist vor allem sinnvoll, wenn Ihr Kind das Handy verlegt oder verloren hat. Manche Apps informieren die Eltern auf Wunsch, wenn Kinder die vorher definierten Schutzbereiche verlassen, wenn sich ihr Kind im Straßenverkehr nicht regelkonform verhält oder wenn es eine zuvor definierte Ortsgrenze überschreitet. Mit anderen Apps können die Eltern Chats und Nachrichten der Kinder mitlesen oder sogar Telefonate abhören.

Allerdings raten Experten von dieser Art der vollständigen Überwachung jedoch dringend ab. Sie behindert die Selbstständigkeit der Kinder und führt einerseits zu einem falschen Gefühl der Sicherheit, sowohl bei den Eltern als auch bei den Kindern. Andererseits wiederum schüren sie bei den Kindern die Angst. Sie glauben, die Welt sei ein so gefährlicher Ort, dass man permanent von den Eltern überwacht werden müsse. Auch hier ist es ratsam mit Ihrem Kind zu reden oder Ihr Kind für den Notfall zu schulen. Des Weiteren kann man nicht vorhersagen, welchen Weg die Daten nehmen. So manches mitgehörte Telefonat und mitgeschnittene Video landet auf zwielichtigen Plattformen oder in den Händen von Datensammlern. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, sich den Anbieter der Kinderschutz App genau anzusehen und im Zweifelsfall lieber in die Tasche zu greifen als eine kostenlose App herunterzuladen, denn diese verarbeiten oft die gesammelten Daten oder nutzen sie zu ihren Zwecken.

Daher gilt auch hier: Kindersicherung ersetzt keine Aufklärung!

Falls Sie noch unschlüssig sind, ob Ihr Kind schon für ein Smartphone bereit ist, dann laden Sie sich die Gratis-Checkliste herunter.

Ihr digitaler Ureinwohner,
René Greger

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