Türchen 5: Weihnachten in Frankreich

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Weihnachten in der ganzen Welt

Heute: Weihnachten in Frankreich …

Joyeux Noël! heißt „Frohe Weihnachten“ auf Französisch.

Anfang Dezember werden überall in der Stadt bunte und glitzernde Girlanden aufgehängt. Auch die Wohnzimmer werden schon lange vor Weihnachten festlich geschmückt.
Eine Woche vor Weihnachten wird der Weihnachtsbaum (sapin de noël) gekauft und dann im Wohnzimmer aufgestellt und gemeinsam geschmückt. In Frankreich ist nämlich Weihnachten kein Feiertag und alle müssen bis abends arbeiten.

Am Abend des 24. Dezember kommt die Familie zusammen, um Weihnachten zu feiern. Da das Weihnachtsessen der Höhepunkt des Weihnachtsabends in Frankreich ist, kann das Essen einige Stunden dauern. Alle Kinder dürfen bis spät in die Nacht aufbleiben.

Auf einem festlich dekorierten Weihnachtstisch stehen kleine Vorspeisen wie Oliven, Chips und Erdnüsse bereit. Für die Kinder gibt es eine besondere Weihnachtsbrause, um mit den Erwachsenen anzustoßen.

Als ersten Gang des Festessens gibt es Austern und Gänseleber. Meist sind Schnecken auf einem besonderen Teller mit Mulden und kleine Zangen der nächste Gang. Oft ist es schon fast 22 Uhr, wenn “le réveillon” serviert wird, einem mit Maronen gefüllten Truthahn oder Kapaun mit Pflaumenfüllung.

Danach geht es zur Messe. Wieder zurück ist es nun schon fast Mitternacht und die Nachspeise wird zelebriert. Als erste Nachspeise essen die Franzosen Käse und Früchte.

Die Kinder essen lieber Papillote. Das bedeutet Bonbonpapier auf Französisch. Papillote sind kleine Schokobonbons, in Gold- oder Silberpapier gewickelt. In jedem Bonbon findet man eine kleine Nachricht oder sogar einen kleinen Feuerwerkskörper. Die Geschichte besagt, dass ein junger Schreiber um 1800 kleine Nachrichten an die Frau, in die er verliebt war, schickte und so die Papillote erfunden war.

Da es in Frankreich früher üblich war, zu Weihnachten einen Scheit im Kamin zu verbrennen und es irgendwann keine großen Öfen mehr gab, wurde die Weihnachtsnachspeise in Form eines Baumstammes erfunden.

Der Bȗche de noël -französich Weihnachtsbaumstamm, besteht aus Schokoladenbuttercreme oder Eis und wird z.B. mit Pilzen aus Zuckerguss verziert.

Nach dem Essen um Mitternacht kommt der Weihnachtsmann mit den Geschenken.

Damit er aber auch wirklich kommt, ruft man ihn in Frankreich mit dem Weihnachtslied „Petit Papa Noël“- „Kleiner Weihnachtsmann“. Dieses Lied handelt von dem Weihnachtsmann, der mit vielen Geschenken vom Himmel kommt und bittet ihn in den Schuhen Geschenke dazulassen.

Auch in Frankreich wird die Weihnachtszeit durch das Dreikönigsfest beendet. Am ersten Sonntag im neuen Jahr gibt es dann als Abschluss eine Galette des Rois, die mit Freunden und Familie gegessen wird. Der aus Blätter- oder Hefeteig bestehende Kuchen ist mit Mandelcreme gefüllt. Früher war eine Fève- Saubohne, darin versteckt. Heute ist es eine kleine Porzellan- oder Plastikfigur. Der glückliche Finder der Fève ist dann einen Tag lang König bzw. Königin und muss im folgenden Jahr eine neue Galette des Rois backen.

Rezept Galette des Rois – für 8 Personen

Zutaten
Basisteig (Détrempe)

  • 240 g Weißmehl Typ 405
  • 130 g Wasser
  • 5 g Salz
  • 30 g Butter, flüssig

 
 
Butter-Pâton

  • 300 Butter, Zimmertemperatur
  • 100g Weißmehl Typ 405

 
 
Vanillecreme

  • 1 Eigelb
  • 25 g Zucker
  • 100 ml Milch
  • 10 g Maisstärke
  • Mark einer halben Vanilleschote

 
 
Glasur

  • 1 Eigelb
  • 1 EL Wasser

 
 
Zeremonie

  • 1 kleine Porzellan- oder Kunststofffigur zum Mitbacken
  • 1 Papierkrone

 
 
So wird’s gemacht:
Blätterteig
Geben Sie alle Zutaten in eine Schüssel und verarbeiten Sie diese zu einem einheitlichen Teig. Formen Sie nun aus der Masse ein etwas längliches Rechteck, ca. 2cm dick. Schlagen Sie den Teigblock komplett in Folie ein und lagern Sie den Détrempe für mindestens eine Stunde kühl.Nun wird die Butter für den Pâton mit der Gabel oder einem Spachtel aufgeschlagen, bis sie heller wird und einen cremigen Bestand annimmt. Mischen Sie das Mehl darunter und verarbeiten Sie es so lange, bis Sie eine homogene Masse haben. Geben Sie diese Masse/Pâton auch auf eine Frischhaltefolie und formen Sie sie, wie die erste Masse/Détrempe. Legen Sie diese auch in den Kühlschrank.

Um die Tourage vorzubereiten, rollen Sie den Pâton in der Länge auf etwas mehr als doppelte Größe aus. Nun wird die Détrempe auf die eine Hälfte des Pâton gelegt und die andere darüber geklappt. An den Seiten so reindrücken, dass die Détrempe vollständig in den Pâton eingeschlagen ist. Legen Sie nun den Block in Frischhaltefolie für mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank.

Erste doppelte Faltung
Rollen Sie dazu den Teig in einer Richtung auf etwa die vierfache Länge. Klappen Sie dann jeweils ein Viertel an beiden Enden nach Innen und falten im Anschluss noch einmal in der Mitte aufeinander. Es sollten nun 4 Lagen sein. Legen Sie den Block in Frischhaltefolie verpackt wieder für eine halbe Stunde in den Kühlschrank.

Zweite doppelte Faltung
Drehen Sie den Teig um 90°, rollen ihn aus und nehmen eine erneute doppelte Faltung vor. Sie haben jetzt 16 Schichten. Den Block legen Sie in Frischhaltefolie verpackt für eine halbe Stunde in den Kühlschrank.

Erste einfache Faltung

Drehen Sie den Teig um 90° und rollen ihn auf etwa die dreifache Länge aus. Dann falten Sie ein Drittel nach Innen und im Anschluss klappen Sie das zweite äußere Drittel darüber. Der Teig hat nun auf 48 Schichten. Den Block legen Sie in Frischhaltefolie verpackt für eine halbe Stunde in den Kühlschrank.

Zweite einfache Faltung
Drehen Sie den Teig um 90° drehen, rollen ihn aus und nehmen Sie eine erneute einfache Faltung vor. Der Teig kommt nun auf 144 Schichten. Den Block legen Sie in Frischhaltefolie verpackt für eine halbe Stunde in den Kühlschrank.

Den fertigen und gekühlten Blätterteig rolle Sie jetzt so aus, dass der Block etwa doppelt so lang, wie breit ist. Nun teilen Sie ihn mit einem scharfen Messer in zwei quadratische Stücke.

Jedes Quadrat rollen Sie nun so weit aus, dass Sie eine Teigplatte von 26 cm Seitenlänge und zwischen 3 und 4mm Dicke erhalten. Schneiden Sie jeweils einen Kreis von 26cm Durchmesser aus.

Crème Patissière
Schlagen Sie das Ei und den Zucker in einer Schüssel auf, bis Sie eine einheitliche Masse erhalten. Mischen Sie dann die Maisstärke unter. Geben Sie Milch und Vanille in einen Topf und erhitzen Sie alles. Kurz bevor die Milch anfängt zu kochen nehmen Sie sie vom Herd. Geißen Sie nun die Hälfte der Milch unter ständigem Rühren auf die Eiermasse und geben alles zurück in den Topf. Bei mittlerer Hitze und unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen erhitzen sie alles so lange, bis die Masse anfängt Blasen zu bilden. Noch etwa eine Minuten weiter erhitzt, stellen Sie den Topf dann zur Seite und lassen ihn abkühlen.

Mandelcreme zubereiten

Schlagen Sie Butter als “Pommade” auf, bis die Butters cremig und deutlich heller wird. Nun arbeiten Sie den Zucker ein und anschließen die Eier nach und nach. Mischen Sie langsam die gemahlenen Mandeln darunter und zum Schluss den Rum und das Bittermandelaroma.

Frangipane

Geben Sie nun die abgekühlte Crème Pâtissière zur Mandelcreme und rühren Sie 5 Minuten gut durch.

Galette zusammensetzen
Platzieren Sie eine der beiden Teigplatten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und verteilen Sie die Frangipane so darauf, dass ein Rand von etwa 2cm frei bleibt. Drücken Sie die Fève am Rand in die Creme und bedecken diese. Ritzen Sie den Rand beider Platten ganz leicht mit einem Messer ein und bepinseln Sie alles leicht mit Wasser. Legen Sie nun die zweite Blätterteigplatte mittig auf die Frangipane und drücken Sie die Ränder behutsam zusammen.
Für das Chiquetage platzieren Sie zwei Finger am Rand und schieben den Teig mit der Rückseite eines Messers schräg hoch. Das wiederholen Sie, bis der gesamte Rand auf diese Art verziert und versiegelt ist. Schlagen Sie nun das Eigelb mit dem Wasser auf und pinseln Sie die Oberfläche der Galette großzügig ein.

Galette verzieren
Mit der Spitze eines scharfen Messers zeichnen Sie nun ein Muster in die Oberfläche. Damit der Dampf beim Backen entweichen kann, bohren Sie mit einem Stäbchen 1 bis 4 Löcher in den Teig. Pinseln Sie im Anschluss noch einmal alles mit Ei ein und stellen es für etwa eine Stunde kühl.

Galette Backen
Heizen Sie den Ofen auf 180°C Ober/Unterhitze vor. Nehmen Sie die Galette aus dem Kühlschrank und bepinseln Sie sie noch einmal mit Ei. Geben Sie nun die Galette für 45 bis 55 Minuten in den Ofen zum Backen, bis sie am Ende richtig braun ist.

Galette teilen und verziehren
Lassen Sie die Galette vor dem Verzehr abkühlen. Schneiden Sie nun vorsichtig Pizza-formige Stücke, verteilen sie und genießen. Der Finder der Fève bekommt dann die Krone aufgesetzt.

Viel Spaß!

Ihre SCHLAUmex-Redaktion

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