Türchen 6: Weihnachten in Grönland

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Die Weihnachtszeit in Grönland beginnt mit damit, in jedem Heim mit der ganzen Familie einen orangefarbenen Weihnachtsstern am Nachmittag des ersten Sonntags im Advent anzuzünden, der anmutig aus den Fenstern leuchtet. Meist singt die Familie gemeinsam ein Weihnachtslied mit einer der vielen schönen, langsamen, grönländischen Melodien, die das Herz erwärmen.

Wenn die Weihnachtssterne strahlen, folgt nach und nach eine andere Tradition bis zu den Heiligen Drei Königen, wenn Weihnachten in Grönland endet.

Ein typischer Weihnachtsstern ist aus Papier gefaltet. Eingeführt wurde der Stern in Grönland von den Herrnhutern, einer christlichen Brüdergemeinde. 1733 kam diese Gemeinde nach Grönland und war bis ins Jahr 1900 aktiv, sodass sich auch viele grönländische Traditionen darauf zurückführen lassen.

An jedem Adventssonntag gehen die meisten Grönländer in die Kirche. In Grönland gilt es auch als anmutige und schöne Sitte, ein Licht auf den Gräbern des Friedhofes anzuzünden. Dazu bauen Sie auf dem Grab eine kleine Höhle in dem Schnee, so kann der Wind die Kerze nicht löschen. ein Es ist ein unglaublich schöner Anblick, wenn ein ganzer Friedhof im Schein der vielen Kerzen erstrahlt.

Im ganzen Norden ist der Lucia-Umzug ein herrlicher Brauch und findet in Schulen und Kindertagesstätten statt. Dabei kleiden sich Kinder in weiße Gewänder und wandern mit einer Kerze in der Hand umher. Die Lucia-Braut, die außer der Kerze in der Hand auch einen Kranz mit 4 Lichtern auf dem Kopf trägt, geht als Erste. Auch in Krankenhäusern und Pflegeheimen werden Umzüge gemacht, damit auch diejenigen, die sich nicht so frei bewegen können, ihre Freude daran haben.

Diese ursprünglich schwedische Sitte stammt von der Geschichte der italienischen Heiligen Lucia her. Ihr Heiligentag wird am 13. Dezember gefeiert und nach dem julianischen Kalender war das der kürzeste Tag im Jahr. 1928 als eine Zeitung in Stockholm die Lucia des Jahres auswählte, wurde die Tradition noch mehr zelebriert.

Der Weihnachtsbaum wird auch nach Grönland importiert und ist deswegen nicht billig. Da man früher in Grönland keine Weihnachtsbäume bekommen hat, waren die Leute erfinderisch und bastelten ihre eigenen. Dazu nahmen sie einen Besenstiel oder einen langen Ast und bohrten Löcher, in die man grüne Zweige steckte. Leider ist dies ein aussterbendes Handwerk und echte Weihnachtsbäume oder Weihnachtsbäume aus Plastik die Regel.

Egal welcher Baum, am Heiligen Abend versammelt sich die ganze Familie darum, tanzt und singt, bevor die Geschenke ausgepackt werden.

Beim Weihnachtsessen wird ein vor allem ein auf Fleisch basierendes Hauptgericht aus einer örtlichen Spezialität wie Lamm, Moschusochse, Hase, Schneehuhn oder Wal serviert. Danach gibt es das beliebten Reisdessert „Ris a la mande“.

Nördlich von Südgrönland serviert man eher Rentierbraten. Einige folgen auch der dänischen Tradition und essen Ente oder Gans. Als Beilagen wählt man Kartoffeln, Sauce, Johannisbeergelee und Rotkohl.

Als Weihnachtsgebäck gibt es vor allem „klejner”, eine Art Krapfen, „braune Kuchen“, Pfeffernüsse, Vanillekipferl und Honigkuchen.

Am Heiligen Abend, nachdem die Geschenke ausgepackt wurden, gehen die Kinder von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder vor den anderen Häusern und bekommen Süßigkeiten und Leckereien.

Jedes Jahr feiert das staatliche dänische Fernsehen mit der beliebten Sendung „Weihnachtsgruß nach Grönland“ mit Gesang, Musik und Grüßen, die Verbundenheit der Länder. Die Sendung schließt dann mit dem Lied Guuterput ab. ”Weihnachtsgruß nach Grönland” ist die älteste Fernsehsendung der Welt, welche 1932 als Radiosendung begann und seit 1982 als Fernsehsendung ausgestrahlt wird.

” In Grönland dauert Weihnachten bis zum Dreikönigstag und zählt als halber. Deshalb schließen die Geschäfte und anderen Arbeitsplätze zur Mittagszeit und man kann so Nachmittag damit verbringen, in Ruhe Weihnachten zu beenden. Allerdings bleibt der Weihnachtsstern im Fenster bleibt noch einen Abend hängen, als das erste und das letzte Zeichen von Weihnachten in Grönland.

Kinder auf der ganzen Welt können ihre Briefe an den Weihnachtsmann in Grönland schicken, denn n der grönländischen Hauptstadt Nuuk steht ein riesiger roter Briefkasten (“Postbrevkasse”), in dem sie gesammelt werden.

Ihre SCHLAUmex-Redaktion

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