Weihnachten in der ganzen Welt
Heute: Weihnachten in Philippinen…
Nirgendwo sonst auf der Welt wird so lange “Pasko”-Weihnachten gefeiert wie auf den Philippinen. Vier Monate lang feiert man ab September mit schallen Weihnachtslieder und alles leuchtend bunt geschmückt bis Anfang Februar Weihnachten.
Auf dem tropischen Inselstaat ist es dann Zeit für Traditionen und Familie, man sitzt zusammen und genießt die gemeinsamen Stunden.
Ab dem 1. Dezember leuchten die bunten selbst gebastelten “Parols”, Sterne-Laternen aus Bambus und farbigem Transparentpapier, in Wohnungen, Fenstern und sogar Autos. Um die schönsten Laternen zu küren werden sogar in vielen Schulen und Städten große Wettbewerbe ausgerufen. So gibt es riesige Parols von bis zu vier Metern. Die Parols bleiben bis zum 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, hängen.
Am 16. Dezember startet die traditionelle Weihnachtszeit mit dem “ersten Hahnenschrei”. Zwischen drei und vier Uhr am Morgen ertönen die Glocken der Kirchen und rufen zur ersten von neun Simbáng Gabi (Messen der Nacht) auf. Die Kirchgänger treffen sich nach der Messe an den hellerleuchteten Kirchen zu einem Frühstück mit Reiskuchen und heißem Ingwerbier. Gemeinsam warten sie dann auf den Sonnenaufgang. Wer es in einem Jahr an allen neun Terminen in die Kirche kommt, erhält dem Glauben nach, einen besonderen Wunsch erfüllt.
Auch Kindergruppen ziehen ab dem 16. Dezember von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder. Sie wünschen „Maligayang Pasko!“ (Frohe Weihnachten auf Philippinisch) und hoffen auf ein paar kleine Süßigkeiten oder Pesos.
Der 24. Dezember, dem Heiligabend- “Noche Buena”, ist eine Nacht ohne Schlaf. Bis ca. 6 Uhr morgens stehen alle Türen offen und die ganze Stadt ist ein Lichtermeer. In einigen Familien bekommen die Kinder bereits in der Nacht ihre Geschenke von den Eltern, in anderen erst am Morgen des ersten Weihnachtstages.
Nach der Weihnachtsmesse sitzen alle zusammen am festlich gedeckten Tisch. Am Buffet gibt es Köstlichkeiten wie Spanferkel oder das philippinische Nudelgericht “Pancit”, spezieller Reiskuchen und “Puto bumbong”, der aus violettem Reis sowie Kokosraspeln und braunem Zucker hergestellt wird.
Rezept für 4 Personen Pancit
Zutaten
- 1 Päckchen Nudeln (Philippinische Cantonnudeln)
- 1 Päckchen Glasnudeln
- 1 Zwiebel
- 4 Knoblauchzehen
- 4 Möhren
- 1 handvoll Bohnen
- 500 g Hühnerfleisch
- 1 Liter Gemüsebrühe
- nach Belieben Öl
- Salz und Pfeffer
- Sojasauce
So wird’s gemacht:
Lassen Sie die Glasnudeln in einen Behälter mit kaltem Wasser einweichen. Schneiden Sie die Zwiebel und den Knoblauch sowie das Gemüse klein. Schneiden Sie das Fleisch auch in Stücke, würzen es mit Pfeffer und marinieren es kurz in Sojasoße. Erhitzen Sie das Öl im Wok und braten Sie das Fleisch darin bis es gar ist an. Nehmen Sie es dann raus und stellen Sie es beiseite.
Braten Sie jetzt das Gemüse im Wok an, gießen Sie 1 Liter Gemüsebrühe dazu und lassen sie alles aufkochen. Schneiden Sie die Glasnudeln ein paar Mal durch und geben Sie diese portionsweise in die heiße Brühe. Ebenso verfahren Sie mit den Canton Pancit Nudeln. Rühren Sie alles um und würzen Sie mit Sojasoße ab.
Rühren Sie ab und zu um, damit nichts ansetzt und warten Sie, bis das Wasser verkocht ist. Würzen Sie noch einmal mit Sojasoße nach. Geben Sie nun das Fleisch zugeben und lassen Sie alles heiß werden und servieren Sie dann das philippinische Nudelgericht “Pancit”.
Auch Familie, Freunde, Verwandte und Nachbarn kommen vorbei, um ein frohes Fest zu wünschen.
Für die Kinder geht es in ihrer besten Festtagskleidung am folgenden Weihnachtsmorgen nach der Frühmesse zu den wichtigsten Verwandten und auch zu den Paten.
Sie erhalten ihr Weihnachtsgeld oder weitere Geschenke, wenn sie den Älteren gegenüber die Ehre bezeugen. Dabei nimmt das Kind die Hand des Erwachsenen, beugt sich der Hand entgegen und führt sie zur eigenen Stirn. Diese Geste nennt man auf den Philippinen “Mano”.
Der Abend des ersten Weihnachtstages ist einzige ruhige Abend während der Weihnachtszeit auf den Philippinen. Man sitzt zu Hause, genießt die Ruhe und lässt die Feiertage Revue passieren.
Doch mit dem ruhigen Ausklang sind die Festtage auf den Philippinen nicht vorbei, denn am 28. Dezember wird “Niños inocentes” mit vielen Scherzen und Schabernack gefeiert. Dieser Tag der Unschuldigen erinnert an den Befehl König Herodes, alle neugeborenen Jungen in Judäa zu töten und dass der Heiligen Familie die Flucht nach Ägypten mit einer List gelang.
Zu Silvester und Neujahr werden die Parols und Weihnachtsbaumlichter noch einmal entzündet. In der letzten Nacht des Jahres geht es laut zu, da die Menschen lärmend auf den Straßen feiern und tanzen. Mit dem ohrenbetäubenden Krach sollen die Geister vertrieben werden, damit das neue Jahr friedlich und glücklich wird.
Offiziell beendet ist Weihnachten am ersten Sonntag im Januar mit dem “Tres Reyes”/”Tatlong Hari” (den heiligen drei Königen.
Ihre SCHLAUmex-Redaktion