Teil 5 Mama, ist das Unkraut oder kann man das essen?

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Heute: Spitzwegerich

Ein Gedicht von Martina Wiemers
Ist müde mal der Wandersmann,
Spitzwegerich ihm helfen kann.

Leg seine Blätter in den Schuh,
dann fühlt der Fuß sich wohl im Nu.

Auch Wunden lässt er schneller heilen,
sollt dich ein Unglück mal ereilen.

Trink ihn als Tee, hast du mal Husten,
dann kannst gleich viel leichter pusten.

Zwickt mal der Magen und der Darm,
hält er als Wickel diese warm.

Er lindert auch den Wespenstich,
der unscheinbare Wegerich

Wächst überall, auch an der Straße,
hilft selbst bei Warzen auf der Nase

Der Spitzwegerich wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2014 erklärt, vor allem wegen seiner hervorragenden Heilwirkungen auf die Atemwege, die Mundschleimhaut und bei Wunden. Er ist eine sowohl von der Schulmedizin als auch der Naturmedizin anerkannte Heilpflanze, die als pflanzliches Arzneimittel diverse heilende Eigenschaften besitzt. Er ist ein Multitalent unter den Heilpflanzen.

Der Spitzwegerich ist einer der bekanntesten Vertreter der fast 200 Wegericharten. Der Name der Pflanze stammt von den althochdeutschen Wörtern „wega“ und „rich“ ab, die übersetzt „Weg“ und „König“ bedeuten, weshalb er, wie auch seine zwei Brüder, der Mittlere und der Breite Wegerich, auch König der Wege genannt wird. Er stammt ursprünglich aus Europa, fand jedoch schnell Verbreitung in vielen kolonialisierten Ländern. Überall, wo die Europäer in das neue Land Amerika eindrangen, folgte Ihnen der Wegerich. Der Spitzwegerich ist eine alte Heilpflanze, die genauso jetzt noch bekannt ist. Sogar Kinder wissen um die juckstillende Wirkung des Wegerichs bei Mücken- oder Brennnesselstichen. Er gilt als sogenannte Zeigerpflanze, da er auf einen nährstoffreichen Boden wächst.

Der Spitzwegerich ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die bis zu einem halben Meter Wuchshöhe erreicht und sehr tief wurzelt. Dieses unscheinbare Wiesenkraut bringt schmale, lanzettenähnliche und nach oben hin zugespitzten Blättern sowie ährenförmige Blütenstände mit kleinen weißen Blüten hervor, die von Mai bis Ende September erscheinen.

Spitzwegerich, hat im Volksmund viele Bezeichnungen z.B. Spießkraut, Heilwegerich, Lungenblatt, Schlangenzunge, Wegetritt oder auch Wundwegerich. Die Pflanze liebt sonnige oder halbschattige Standorte in Wiesen, Rasen und Äckern sowie am Rande von Feldern und an Waldwegen.

Schon in der Steinzeit machten sich die Menschen die exzellenten Heilkräfte der Blätter des Spitzwegerichs zunutze. Ab dem Mittelalter begann man, die Pflanze und die daraus gewonnenen Säfte auch innerlich anzuwenden. Spitzwegerich wirkt zudem stark entzündungshemmend, blutreinigend und harntreibend. Ein hervorragendes und natürliches Pflaster lässt sich nach altbewährter Methode herstellen, indem man die Blätter der Pflanze zerdrückt oder zerkaut, auf die frische Wunde aufträgt und mit einem ganzen Blatt abdeckt. So können sich die wundheilenden und blutreinigenden Eigenschaften des Spitzwegerichs entfalten. Da Spitzwegerich-Saft nicht schimmelt und lange haltbar ist, wurde den Menschen bewusst, dass diese besonderen antibakteriellen und pilztötenden Eigenschaften aufweisen.

Hautkrankheiten wie Abszesse, Schwellungen, oder Ausschläge können mit aus Spitzwegerichblättern gepressten Säften und Tinkturen ebenso gelindert werden, wie Insektenbisse, Verbrennungen und Abschürfungen.

Die Inhaltsstoffe der Pflanze wirken auch gut schleimlösend und werden daher in der Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Husten, Asthma, Bronchitis und Erkältungen eingesetzt. Da Spitzwegerich auch die Verdauung fördert und den Stoffwechsel anregt, können die Blätter der Pflanze als Teeaufguss oder in Form von Sirup getrunken Beschwerden und Entzündungen des Magen-Darm-Trakts lindern. In der Homöopathie kommen die Extrakte des Spitzwegerichs vor allem in der Therapie von Neuralgien sowie Ohren- und Zahnschmerzen zum Einsatz.

Die Blätter des Spitzwegerichs enthalten zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe. Der wichtigste ist der sekundäre Pflanzenstoff Aucubin. Dieser ist wissenschaftlich anerkannt für seine antibiotische Wirkung. Daher ist der Spitzwegich ein natürliches Antibiotikum und ein tolles alternatives Heilmittel zu chemischen Antibiotika. Neben Aucubin kommen noch Catalpol, Asperulosid, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Kieselsäure sowie Saponin in dem Naturheilmittel vor. Weitere Inhaltsstoffe sind noch Germanium, Kalium, Vitamin B, Vitamin C, Zink, Zirkon.

Weitere Eigenschaften, die beschrieben werden sind : abschwellend, antibakteriell, antiseptisch, auswurffördernd, blutreinigend, blutstillend, desinfizierend, entzündungshemmend, harntreibend, reizmildernd, schleimhautschützend, schleimlösend wundheilend, zusammenziehend

Aufgrund dieser umfassenden Heilwirkungen wird der Spitzwegerich bei den unterschiedlichsten Leiden und Erkrankungen eingesetzt.

Welche und ein paar Rezeptideen erhalten Sie im nächsten Monat.

Ihre Bärbel Strecker

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