Teil 2 Mama, ist das Unkraut oder kann man das essen?

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Das Gänseblümchen

Er liebt mich, er liebt mich nicht…

Noch in meiner Kindheit war das Gänseblümchen eine richtige Kinderblume, da wurden Kränze gebunden, kleine Sträußchen für Mutti oder Oma gepflückt oder orakelt, indem einzelne Blütenblätter abgezupft und abwechselnd mit ja und nein abgezählt wurden. Es gibt vermutlich keine Pflanze, die man häufiger an den unterschiedlichsten Standorten antrifft und die jeder kennt: das Gänseblümchen. “Ewig schön”, dies ist die deutsche Übersetzung des lateinischen Namens Bellis perennis vom Gänseblümchen. In verschiedenen Regionen sind sie auch unter dem Namen Augenblümchen, Gänselieschen, Tausendschön, Maßliebchen, Monatsröserl oder schweizerisch Margritli bekannt aus der Gruppe der Korbblütler. Eigentlich blühen sie von März bis November, jedoch sind sie je nach Wetterlage auch schon mal im Januar zu finden. Damit zählt die Blume auch als erste Nahrung für die Bienen. Das Gänseblümchen ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 4 bis 15 Zentimetern erreicht. Bevorzugte Standorte sind Weiden, Parkrasen und Gärten auf nährstoffreichem Untergrund, bewachsene Bahndämme. Hier ist ein regelmäßiger Schnitt erforderlich, da die Gräser und Wildblumen sonst die niedrig wachsenden Gänseblümchen überwuchern. Das Gänseblümchen ist eine Speicherpflanze. Deshalb überlebt sie den Winter auch im Schnee. Eine Besonderheit des Gänseblümchens ist, dass es heliotrop ist. Unter heliotrop versteht man, dass die Pflanze immer der Sonne zu gewendet ist. Das Gänseblümchen richtet demnach ihre Blütenköpfchen nach dem Stand der Sonne und schließt sich bei Regen und zur Nacht. Es ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch essbar, das wissen viele, die Wildkräuterrezepte mögen. Weniger wissen, dass das Gänseblümchen auch eine Heilpflanze ist. Schon an der Aufzählung der besonderen Inhaltsstoffe weiß man, hier ist ein Alleskönner: ätherische Öle, Bitterstoffe, Eisen, Flavonoide, Gerbstoffe, Inulin, Kalium, Kalzium, Magnesium, Saponine, Schleimstoffe, Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E.

In der Literatur sind die Eigenschaften dann auch beschrieben mit: blutreinigend, krampflösend, schleimlösend, schmerzstillend, stoffwechselanregend, verdauungsanregend.

Wen wundert`s, dass gerade deshalb die Pflanze zum gesundheitlichen Frühjahrsputz mit genutzt wird, soll sie doch unter anderem bei Frühjahrsmüdigkeit, Husten oder Leberschwäche helfen.

Ob als Tee, in Salaten, Kräuterquark und Kräuterbutter, als Zutaten zum Gebäck, Möglichkeiten in der eigenen Küche gibt es viele. Einfach frisches Butterbrot mit Gänseblümchenblüten belegen.

Hier mal ein Rezept zum ausprobieren:

Gelee mit Gänseblümchen
Zutaten:

  • 1 Liter Gänseblümchenblüten, locker in einem Becher
  • 1 Liter Apfelsaft (am besten naturtrüb)
  • 1 Zitrone (bio)
  • 500 g Gelierzucker 2:1

Zubereitung:
Die Blütenstände werden klein geschnitten oder gezupft und mit dem Apfelsaft in einem großen Topf kurz aufgekocht. Die Schale der Zitrone abreiben und in den Kochtopf geben. Nach dem Aufkochen muss das Gelee noch mindestens 10 Minuten ziehen. Die Blüten können entweder rausgesiebt oder im Gelee gelassen werden. Nach dem Ziehen wird das Gelee noch einmal kurz erhitzt. Dabei wird der Gelierzucker nach und nach eingerührt und muss nun unter ständigem Rühren etwa 4 Minuten kochen. Dann das heiße Gelee sofort in saubere Gläser abfüllen und auf den Kopf stellen. Nach einigen Stunden ist die Masse abgekühlt und ist zu einem festen Gelee geworden.

Viel Spaß beim Sammeln und Probieren!

Ihre Bärbel Strecker

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