Yoga – Auf der Spur der Sinnsuche – Teil 3

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Schön, dass Sie wieder da sind. „Prima“ werden Sie vielleicht nach meinen letzten Ausführungen gedacht haben. Einen ruhigen Platz in der Wohnung suchen, eine Kerze anzünden und in die Asana-Abfolge des Sonnengrußes gehen.

Doch was verstehen wir unter dem Begriff Asanas genau?
Als Asanas werden beim Yoga die Körperpositionen in Ruhestellung bezeichnet. Jede Asana hat positive Auswirkungen auf drei Ebenen, die körperliche, die energetische und die geistige Ebene. Die Asanas beschreiben die dritte Stufe des Raja Yoga, auch königlicher Pfad benannt. Wir können sie auch als Meditationshaltung bezeichnen. Diese dritte Stufe ist das, was wir in der westlichen Welt vorwiegend mit dem Begriff Yoga in Verbindung bringen. Der königliche Pfad umfasst 8 Stufen.

Doch Yoga ist nicht nur eine Methode für Erwachsene. Auch Kinder lieben diese Art der Bewegung und die schönen Momente der Stille. Mit den meisten herkömmlichen Entspannungsverfahren lassen sich Kinder oft wenig aus der Reserve locken. Sie wirken auf Kinder oft wenig attraktiv.

Kinder wünschen sich eine Verbindung aus Spannung, Spiel und Bewegung. Für sie müssen Abwechslung, Erlebnis und Bewegung miteinander in Einklang gebracht werden. Eine Yogastunde für Kinder ist demzufolge völlig anders aufgebaut, als Sie es eventuell aus einem Yoga-Kurs für Erwachsene kennen.

Insbesondere die Asanas, die mit Tiernamen benannt sind und das sind so ziemlich alle, liegen bei Kindern hoch im Kurs. Sie lassen sich sehr schön mit kleinen Phantasiegeschichten, Atem – und Meditationsübungen, Sinnesübungen und Massagetechniken kombinieren. Der Phantasie sind diesbezüglich keine Grenzen gesetzt. Ich habe in meinen Yogastunden die Erfahrung gemacht, dass die Asana „Löwe“ und sein „Brüllen“ (intensives ausatmen) zu den beliebtesten bei kleineren Kindern gehört. Ab dem Kindergartenalter sind die meisten Kinder sehr gut in der Lage, einem Yoga – Angebot über einen Zeitraum von ca. 45 Minuten zu folgen.

Beim Üben der unterschiedlichen Asanas geht es nicht um sofortige Perfektion der jeweiligen Position. Es geht darum, eine bequeme und sichere Haltung zu erreichen. Für Kinder schaffen sie einen guten Ausgleich zu alltäglichen Bewegungsabläufen.

Wenn man sich in einer Asana nicht wohl fühlt oder eine Position unter Schmerzen durchführt, dann wirkt das kontraproduktiv. Schmerz ist ein Warnsignal des Körpers. Beim Yoga geht es um die Einheit von Körper und Geist und nicht um ein Gegenspiel. Yoga ist weich und fließend, es ist kein athletisches Fitnessprogramm um jeden Preis.

Geben wir dem Körper also Zeit. Er benötigt diese Zeit, um ungewohnte Bewegung zu verarbeiten, zu speichern und den Körper mit langsamer Dehnung darauf vorzubereiten.

Und wenn Sie sich am Ende eines langen Tages einfach nur noch flach auf den Boden legen und alle vier Gliedmaßen von sich strecken wollen, dann ist das gut so. Genauso bleiben Sie liegen. Schließen Sie ihre Augen, atmen Sie tief in den Bauch ein und ganz langsam wieder aus. Das wiederholen Sie ungefähr zehnmal. Und schon haben Sie Ihre erste Yoga- Asana absolviert. „Shavasana“ oder auch „Totenhaltung“ wird diese Position genannt.

Diese Yogahaltung entspannt, beruhigt und erfrischt Sie in kurzer Zeit. Das Nervensystem kommt zur Ruhe und hilft dem Körper, sich schnell zu regenerieren.
Diese Position entlastet den Rücken. Bei Rückenproblemen kann man sich eine zusammengerollte Decke unter die Knie schieben. Ein kleines flaches Kissen kann helfen, den Nacken noch weiter zu entspannen. Diese Variante lässt sich auch in der Bauchlage ausführen. Dazu legen Sie den Kopf auf die linke oder rechte Seite oder Sie legen die Stirn auf den Handrücken ab. Welche Position für Sie die richtige ist, müssen Sie für sich herausfinden.

Haben Sie extrem niedrigen Blutdruck, dann lassen Sie Ihre Beine flach auf dem Boden liegen. Bei starkem Hustenreiz oder Schwangerschaft in fortgeschrittenem Stadium sollten Sie auf diese Asana verzichten.

Auch die Vorbeuge im Stand, „Uttanasana“ genannt, ist ein gute Einstiegsübung. Wenn Sie die Handflächen noch nicht flach vor ihnen auf den Boden ablegen können, dann denken Sie daran, geben Sie sich und ihrem Körper einfach Zeit.

Die Asana „Uttanasana“ wirkt stabilisierend und beruhigend auf den Geist. Die Durchblutung des Kopfes wird durch die leichte Umkehrstellung angeregt und vertreibt so leichte Müdigkeit. Nebenbei kann man ein bisschen Last von den Schultern auf den Boden fallen lassen.

Bei Entzündungen im Kopf, Kopfschmerzen, erhöhtem Druck im Kopf hervorgerufen durch Tinitus, Augeninnendruck, Netzhautablösung oder erhöhtem Blutdruck sollten Sie auf diese Übung verzichten.

Beide Übungen sind in der Abfolge des Sonnengrußes enthalten. Beide Asanas können Sie gut mit Ihren Kindern zu Hause durchführen. Während der Asanas spielen Sie mit Ihren Kindern das Spiel „Wer kann am längsten leise sein“. Schon haben Sie sich gemeinsam mit ihren Kindern eine kleine Auszeit vom Alltag geholt. Probieren Sie es einfach aus.

Und wenn Sie denken, die Dinge laufen nicht so wie Sie denken, dann denken Sie anders – Om Namah Shivaya!

Ihre Astrid Pursche

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