Wie schütze ich mein Kind vor Cybermobbing im Netz?

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Beleidigt werden, gehänselt, lächerlich gemacht, beschimpft werden und manchmal gar bedroht, so zeigt sich Mobbing und so zeigt sich auch Mobbing im Internet. Die Methoden sind die gleichen, nur der Ort hat sich verlagert. Dabei reichen oftmals schon Belanglosigkeiten, wie normale Profilbilder oder Statements, um Opfer von Mobbern zu werden.

Wenn das Mobbing sich auf das Internet verlagert, wird es besonders schlimm. Denn das Internet ist kein Ort, dem man sich entziehen kann. Selbst mit einem Schulwechsel oder gar Umzug, radikale Maßnahmen gegen Mobbing und zum Schutz des Kindes, bringen bei Cybermobbing gar nichts. Die Beleidigungen sind weiterhin sichtbar und werden womöglich in der neuen Schule wieder aufgegriffen. Hinzu kommt, das Cybermobbing von vielen, vor allen Erwachsenen, nicht besonders ernst genommen wird. Auch aus mangelndem Verständnis gegenüber den Dynamiken im Internet und weil man das Internet noch als einen Ort sieht wo man „hin geht und wieder rausgeht“. Die Realität sieht anders aus, das Internet ist ein Ort, der uns permanent umgibt, ob wir wollen oder nicht.

Cybermobbing ist auch deshalb so gefährlich, weil man nicht nur schnell Opfer werden kann, sondern auch Täter! Man sieht die Reaktionen des Gegenübers nicht. Eine schnelle Beleidigung, die von anderen aufgriffen wird, man selbst schließt das Netzwerk und sieht nicht was es mit dem Betroffenen macht. Daher sollte man auch immer selbstreflektieren, wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um und welche Auswirkungen haben meine Taten, meine Worte. Wenn man seine Kinder darauf sensibilisiert, dann erkennt man auch schnell, wenn andere Opfer von Mobbing werden und kann denen zur Seite stehen. Dies ist der beste Schutz gegen Mobbing, ein fester Freundeskreis, mit dem man über solche Probleme reden kann, Menschen, die einem wohlgesonnen sind. Das kann auch der Verein sein oder andere Gruppen, mit denen man Interessen teilt.

Doch wie erkennt man Mobbing? Wenn einem folgendes auffällt, dann handelt es sich um Cybermobbing:

  • Lügen oder Gerüchte werden über jemanden verbreitet
  • Menschen werden gehänselt oder beleidigt
  • Menschen werden aktiv ignoriert oder ausgeschlossen
  • Du siehst das jemand erpresst oder bedroht wird
  • Es werden peinlich, intime oder unangenehme Fotos ohne das Wissen der betroffenen Person veröffentlicht
  • Es werden Hassgruppen gebildet
  • Es werden Fake Profile von Betroffenen erstellt

Aber wie kann ich nun mein Kind davor schützen? Achtet auf die Privatsphäre Einstellungen und was im Internet gepostet wird. Kinder sollten generell kein öffentlich zugängliches Profil haben. Es sollte vermieden werden über Probleme und Sorgen öffentlich zu schreiben, auch wenn man ein geschütztes Profil hat. Sensible Themen sollten immer direkt besprochen werden, mit Freunden oder Familie. Bestärkt eure Kinder auf Euch zuzukommen, wenn Sie einen der oberen Punkte erfahren. Private und intime Angaben gehören gar nicht ins Netz, auch nicht in Messenger.

Achtet darauf mit wem man sich Online vernetzt und befreundet ist. Generell sollte man sich nur Menschen vernetzen, die man auch persönlich kennt. Dies gilt für Kinder wie auch für Erwachsene. Es bringt nichts ein privates Profil zu haben, wenn jemand mit einem Fake-Profil einem eine Freundschaftsanfrage stellt und man diese bestätigt. Daher sollte auch immer ein persönlicher realer Kontakt vorher stattgefunden haben.

Was ist aber wenn es schon „zu spät“ ist? Zuallererst ruhig bleiben und keine Selbstzweifel aufkommen lassen. Ein gesundes Selbstbewusstsein, ist schon mal eine sehr gute Grundlage, um gar nicht erst Opfer zu werden. In jedem sozialen Netzwerk kann man bestimmte Personen sperren oder blockieren, macht davon Gebrauch und zeigt euren Kindern wie es funktioniert – sprecht über diese Möglichkeiten. Ermutigt Eure Kinder auf euch zuzugehen oder sich einem Freund anzuvertrauen, das nimmt den psychischen Druck und man fühlt sich nicht mehr so allein. Über Probleme sprechen ist hilfreich aber nur mit Menschen, die man auch kennt. Da hilft es auch, sich mit anderen Opfern zusammenzutun und sich Rat zu holen oder gar gemeinsam gegen den Täter vorzugehen. Schnell kann Cybermobbing strafbar werden und ist ebenso schnell abgestritten. Daher ist Beweissicherung sehr wichtig. Screenshots und gespeicherte Chatverläufe helfen den oder die Täter zu konfrontieren oder auch rechtliche Schritte einzuleiten.

Die beste Hilfe bei Mobbing ist und bleibt ein stabiles soziales Umfeld. Vereine, Freundeskreise und ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Eltern. Achtet auf die Privatsphäre Einstellungen und macht vom Blocken und Melden von Mobbern gebrauch.

Ihr digitaler Ureinwohner,
René Greger

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