Weg von der Planung – her mit dem freien Spiel! Teil 2

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Teil 2 Tipps für das kindliche Freispiel
Im ersten Teil haben Sie erfahren, dass das freie Spiel ohne die Aufsicht oder Anleitung durch Erwachsene die „Königsdisziplin“ für die Entwicklung Ihres Kindes ist. Freies Spiel fördert die Gehirnentwicklung Ihres Kindes, Eindrücke werden verarbeitet und Gelerntes verfestigt. Ihr Kind erlebt sich im kreativen Tun als selbstwirksam. Das stärkt seine Autonomie und fördert zudem die intellektuelle, emotionale und soziale Entwicklung.

Gerade auch durch das Rollenspiel nimmt Ihr unterschiedliche Perspektiven ein, experimentiert mit verschiedenen Strategien und baut Ängste ab.

Daher meine Tipps zur Unterstützung des freien Spiels:

Tipp 1
Widerstehen Sie dem Drang und der Versuchung Ihrem Kind den Weg zu ebnen. Schaffen Sie Ihrem Kind Freiräume, weg von Zeitdruck und Reizüberflutung sowie verplanter Zeit.

Tipp 2
Lassen Sie Ihr Kind sich in seiner eigenen Geschwindigkeit und entsprechend seiner Interessen und Talente entfalten.

Tipp 3
Ermöglichen Sie Ihrem Kind Freiheit, indem Sie Ihr Kind alleine spielen lassen. (gemeint ist nicht allein lassen, aber nicht ständig überwacht) Ziehen Sie sich zurück, sobald Ihr Kind im Spiel vertieft ist. Das freie Spiel gewinnt an enormer Qualität, wenn keine Kontrollen, Ratschläge und Anmerkungen das Spiel begleiten.

Tipp 4
Platzieren Sie Spielgegenstände bei kleineren Kindern so, dass sie auch ohne Ihre Hilfe nutzbar sind. Auch Alltagsgegenstände und andere ungefährliche Haushaltsgegenstände, z. B. Küchenutensilien, können zum Spielen einladen.

Tipp 5
Lassen Sie Ihr Kind viel draußen spielen. Die Natur schafft enorme Spielmöglichkeiten.

Tipp 6
Schaffen oder besuchen Sie „Räume“ in denen Ihr Kinder allein und unbeobachtet spielen ohne Gefahr kann.

Tipp 7
Freuen Sie sich, wenn Ihr Kind über Langeweile klagt. Dieses Gefühl ist wichtig, damit Ihr Kind lernt, sich selbst kreativ zu entfalten und sich mit sich selbst und diesem Gefühl auseinanderzusetzen.

Tipp 8
Lassen Sie Ihr Kind in unterschiedliche Rollen schlüpfen und neue Denkweisen kennenlernen. So erschließen sie sich die verschiedensten Denkweisen und Strategien.

Tipp 9
Erklären Sie Ihrem Kind nichts, wonach es nicht gefragt hat. Der bekannte Hirnforscher Gerald Hüther sagte dazu: „In dem Moment, wo ich einem Kind etwas erkläre, beraube ich es der Chance, es selbst herauszufinden. Der Dialog mit einem Kind sollte so gestaltet werden, dass es nie aufhört, Fragen zu stellen. Denn sobald es fertige Antworten bekommt, hört es mit dem Fragen auf“.

Tipp 10
Ihr Kind lernt am schnellsten, wenn Sie ihm die Chance geben, zu scheitern – und aus den eigenen Fehlern zu lernen. So lernt Ihr Kind auch, wie man mit Frustration umgeht oder wie man einen Konflikt selbstständig löst und hat es als Erwachsene oft leichter.

Trotzdem, zum Leben gehören Regeln und Termine dazu. So sind Freizeitaktivitäten gemischt mit Freiräumen für Ihr Kind gleichermaßen wichtig. Genauso wie die Zeit, die Sie aktiv mit Ihrem Kind verbringen-durch Vorlesen, gemeinsame Spiele…

Gelungenes freies Spiel braucht Übung und Erfahrung von beiden Seiten, der der Eltern und des Kindes.

Lassen Sie also Ihr Kind unter liebevoller Begleitung los, so kann es sich die Welt selbst erschließen und seine Handlungskompetenzen selbst erwerben.

Bonustipp
So wie Ihr Kind von seinen Freiräumen profitiert und sich während der Zeit des freien Spiels mit den Dingen beschäftigt, die es interessiert, so können Sie auch die Zeit für sich nutzen, um z.B. in Ruhe einen Kaffee zu trinken oder ein Buch zu lesen oder …

Ihre Madlen Haß

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