Schlaumex Kinderreporter Léon: Heute in der Kaffeerösterei

Teilen:

In den alten Kreuzgewölben und dem über 400 Jahre alten Kellergewölbe wird mit einer 12kg-Probat Röstmaschine frischer Kaffee für das Lausitzer Seenland produziert.

Dieses Mal ist unser SCHLAUmex- Kinderreporter Léon bei Röstmeister Martin Hengst auf einen Besuch im historischen Einzeldenkmal, der Rösterei „Markt 15“.

Erfahren Sie mehr im Video- anbei eine Kurzzusammenfassung des Interviews:

SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Sie üben das Handwerk des Kaffeeröstens aus, wie kam es dazu?
Martin Hengst: Ich habe früher auch schon viel Kaffee getrunken, oft auch zu viel. Kaffee war schon immer mein Thema, bis ich irgendwann einen Kaffeeröster aus Dresden kennengelernt habe, daraus hat sich eine Freundschaft entwickelt und dadurch bin ich immer mehr zum Thema Kaffeerösten gekommen.

SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Warum haben Sie sich für den Beruf des Kaffeeröstens entschieden??
Martin Hengst: Vorher habe ich ja etwas Anderes gemacht. Ich bin gelernter Zimmermann und habe gelernt mit Holz zu arbeiten und Dinge aus Holz zu bauen. Ich habe dann irgendwann gemerkt, dass mir das doch nicht so viel Spaß macht und da Kaffee schon immer mein Interesse war und das Kaffeerösten schon ein bisschen gelernt habe und auch zu Hause viel probiert habe, habe ich mich dann auch entschlossen, dass hauptberuflich zu machen, weil mir, dass etwas mehr Spaß macht als das vorher.

SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Was fasziniert Sie an dieser Tätigkeit?
Martin Hengst: Das faszinierende an Kaffeerösten ist für mich, dass ich als Kaffeeröster aus aller Welt Rohkaffee einkaufen kann und dann daraus hier in meiner kleinen Kaffeerösterei in Senftenberg aus aller Welt verschiedene Sorten und Geschmacksrichtungen und Rezepturen mischen und rösten kann und besondere Kaffees produzieren kann, so wie ich es mir vorstelle.

SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Aus welchen Ländern kommt den der Kaffee?
Martin Hengst: Kaffee kommt schon mal aus allen Ländern die am Äquator gelegen sind, weil Kaffee ein beständiges Klima braucht, möglichst das ganze Jahr. Dann sind es klassische Länder wie Brasilien, Kolumbien aber auch Indien oder etwas speziellere Länder, wie Papa-Neuguinea. Es gibt sehr viele Länder und da der weltweite Kaffeebedarf sehr hoch ist, wird auch in allen Ländern, wo auch von Natur aus Kaffee wächst, Kaffee angebaut.

SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Wie kommt der Kaffee dann nach Deutschland?
Martin Hengst: Der Kaffee wird per Schiff verfrachtet, in großen Containern, die dann mit Kaffeesäcken beladen werden. Die Kaffeebauern müssen dann also die Säcke zum Hafen bringen. Vom Hafen zum Beispiel in Brasilien kommt mit einem großen Containerschiff der Container in Hamburg an. Von Hamburg kommt er dann per LKW in die Kaffeerösterei.

SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Gibt es eine spezielle Ausbildung für Kaffeerösten?
Martin Hengst: Es gibt keine Ausbildung, Das ist auch der Grund, warum es wenige Kaffeeröstereien gibt, weil ich im Prinzip Jemanden brauche, der mir das anlernt. Also ich muss Jemanden kennen, der mir das Handwerk weitergibt. Es gibt also keine Ausbildung und in der Vergangenheit war es immer so, dass das Handwerk, also die Tätigkeit Kaffeerösten wurde immer weitergetragen, weitergegeben, weitergelernt ohne gezielte Ausbildung.

SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Welche drei Eigenschaften sollte denn ein Röstmeister mitbringen?
Martin Hengst: Grundsätzlich schon mal körperliche Fitness. Ein Kaffeesack wiegt ungefähr 70 kg und den muss ich entsprechend bewegen. Der kommt nicht allein in den Röstofen. Es ist ein bisschen körperliche Kraft gefragt- Punkt 1.
Punkt 2 würde ich sagen, eine Affinität zu Lebensmitteln. Also Kaffeeproduktion ist Lebensmittelproduktion. Ich werde auch vom Gesundheitsamt kontrolliert, zum Beispiel. Also ein Interesse an Lebensmitteln ist von Vorteil. Ich muss ja auch viel verkosten, abschmecken und so weiter.
Und als 3. ist es gut, wenn man gern auch Kontakt mit Menschen mag. Den Kaffee zu produzieren ist das eine, aber letztendlich lebt ja die Kaffeerösterei davon, dass der Kaffee von Menschen auch getrunken und gekauft wird. Das ist das Schöne daran, den Kontakt mit den Menschen dadurch zu haben.

SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Wem würden Sie diesen Beruf nicht raten?
Martin Hengst: Den Beruf des Kaffeerösters würde ich Teeliebhabern nicht raten.

SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Warum denn?
Martin Hengst: Weil ich selbst kein Teeliebhaber bin. Oft ist es ja, man interessiert sich für die verschiedenen Teearten oder eher wie ich, für die verschiedenen Kaffeesorten und Kaffee ist eben das wesentlich spannendere als Kräuter aufzugießen.

SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Muss ich verschiedene Sprachen sprechen können?
Martin Hengst: Müssen nicht, aber es ist auf alle Fälle von Vorteil, denn, wenn man die Länder bereist, wo der Kaffee wächst oder wo ich den Kaffee einkaufe, ist es natürlich schön, wenn ich mich mit den Menschen auch verständigen zu können. Da zählt vor allen Dingen Spanisch. Es wird sehr viel Spanisch gesprochen bzw. viel Kaffee kommt aus Mittel- und Südamerika, wie zum Beispiel Brasilien oder Kolumbien oder Costa Rica. Da ist die Landessprache überall Spanisch. Aber auch mit Englisch kann man sich durchaus gut verständigen. Also Spanisch und Englisch ist auf jeden Fall schon sehr von Vorteil, um sich in den Ländern wo Kaffee angebaut wird auch zu verständigen.

SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Cool, in der Schule habe ich ja auch Englisch- und Spanischunterricht. Spanisch finde ich, ist eigentlich eine coole Sprache.
Martin Hengst: Gut, dass Du es lernst. Wenn man in der Welt unterwegs ist kommt man mit Spanisch sehr weit und Englisch natürlich.

SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Was wollten Sie werden, als Sie so alt waren wie ich?
Martin Hengst: Als ich so alt war wie Du, wollte ich Fußballprofi werden

SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Haben Sie noch Zeit für Hobbys? Wenn ja für welche und Warum?
Martin Hengst: Ich habe noch Zeit für Hobbys bzw. Nehme mir die Zeit. Treibe gerne ein bisschen Sport und besuche zum Beispiel das Fitnesscenter in Senftenberg oder gehe gern joggen oder schwimmen am Senftenberger See. Ich habe ja nur 700 Meter bis zum See. Also zu mindestens im Sommer, im Winter nicht so.

SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Haben Sie einen guten Tipp für uns Kinder?
Martin Hengst: Mein guter Rat, was die Berufswahl angeht, da ich schon in verschiedenen Berufen gearbeitet habe, sich nicht unbedingt gerade in jungen Jahren auf eins zu fokussieren, sondern doch nochmal zu überlegen, was man gern macht, was einem Spaß macht und man damit verbunden auch als Arbeit ausüben könnte. Wenn man das als Arbeit gern macht, was man als Hobby hat macht das Ganze noch viel mehr Spaß jeden Tag.

Was noch alles zu einer Kaffeerösterei gehört, erfahren Sie im Interview bei einem Rundgang.

Teilen:
Warenkorb
  • Keine Artikel im Warenkorb.