Teil 2 – Schwimmhilfe Ja oder Nein – Eine Entscheidungshilfe

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Und – wie denken Sie jetzt über den Einsatz von Schwimmhilfen? Bei wenigen Themen gehen die Meinungen weiter auseinander: Es gibt Experten, die den Einsatz von Schwimmhilfen absolut befürworten. Meine Meinung: Jedes Kind ist anders, jedes Gewässer ist anders und Sie als Vater oder Mutter sind vielleicht schon super erfahren oder waren bislang nur wenig mit Ihrem Kind am Wasser. Es gilt also: Die jeweilige Konstellation ist entscheidend! Daher gebe ich Ihnen hier noch einige Tipps zum Einsatz von Schwimmhilfen.

Ganz wichtig: Schwimmhilfen schützen nicht vor Ertrinken! Egal, ob Sie sich für oder gegen eine Schwimmhilfe entscheiden, es gilt immer:

  • Wenn Ihr Kind noch nicht schwimmen kann – bleiben Sie stets in seiner unmittelbaren Nähe.
  • Auch wenn es schon schwimmen kann – beobachten Sie es permanent.

Tipps zum Einsatz einer Schwimmhilfe

  1. Geprüfte Sicherheit: Beim Kauf einer Schwimmhilfe, sollten Sie darauf achten, dass das Produkt über das Siegel “GS” (das steht für Geprüfte Sicherheit) oder nach der europäischen Norm EN 13138 geprüft wurde.
  2. Anprobieren: Vor dem Kauf sollten Sie überprüfen, ob alles richtig sitzt und nicht rutscht. Ganz wichtig ist das bei Schwimmflügeln, da diese leicht abrutschen können. Bei Schwimmgurten kann man häufig den Gurt noch nachjustieren. Achten Sie bei Schwimmgurten auf einen besonders sicheren Verschluss, der sich nicht einfach lösen kann.
  3. Farbwahl: Je auffälliger die Farbe der Schwimmhilfe, desto leichter fällt es Ihr Kind zu finden, falls es doch einmal ausbüchst.
  4. Auftrieb: Achten Sie darauf, dass der Hersteller Angaben darüber macht, für welches Gewicht die Schwimmhilfe geeignet ist. Nur wenn Ihr Kind das richtige Gewicht hat, ist ein sinnvoller Auftrieb gewährleistet.
  5. Anzahl der Luftkammern: Schwimmhilfen, die über Luftkammern funktionieren, sollten pro Teil mit mind. zwei Kammern ausgestattet sein. Warum ist leicht am Beispiel von Schwimmflügeln erklärt: Verliert eine Kammer des rechten Schwimmflügels Luft, ist noch eine zweite vorhanden, die überbrückt.
  6. Bewegungsfreiheit: Entscheiden Sie sich dann für eine Schwimmhilfe, die es Ihrem Kind ermöglicht sich frei im Wasser zu bewegen, gerade dann wenn Ihr Kind schon etwas älter ist und Sie es an das Schwimmen heranführen.
  7. Schadstoffgehalt: Wenn Sie planen, mit Ihrem Kind oft ins Wasser zu gehen, dann informieren Sie vor dem Kauf über den spezifischen Schadstoffgehalt.
  8. Tests und Empfehlungen: Es gibt einige Seiten und Organisationen, die unterschiedliche Schwimmwesten und -flügel getestet haben. Der Test der Stiftung Warentest ist schon aus dem Jahr 2011. Seitdem hat sich gerade beim Thema Schadstoffbelastung einiges getan. Zwei der o. g. Schwimmhilfen werden übrigens von offiziellen Stellen ausdrücklich nicht empfohlen: Die Britische Vereinigung der Schwimmlehrer warnt vor dem Einsatz von Halsringen. Die DLRG empfiehlt auf Schwimmsitze zu verzichten.
  9. Einsatzorte: Vor einem Kauf sollten Sie sich überlegen, in welchem Gewässer, Sie sich bewegen. Meistens nur im Babybecken? Dann haben Sie selber immer sicheren Stand und Ihr Kind benötigt keine Schwimmhilfe. Wir sind häufig in einem kleinen Pool, der aber mit 1.60m Wassertiefe relativ tief ist. Da muss gerade ich schon aufpassen, dass ich noch stehen kann. Daher haben wir uns für den Einsatz von Schwimmhilfen entschieden.

Was können Luftmatratzen, Einhörner und Schwimminsel
Nicht alles Aufblasbare aus Plastik ist auch eine Schwimmhilfe. Wasserspielzeug – egal ob als Einhorn, Flamingo oder Luftmatratze erhöht den Spaß am Wasser um einiges!

Aber Achtung! Wasserspielzeug schützt Eure Kleinen nicht vorm Ertrinken – ja garantiert noch nicht einmal einen sicheren Auftrieb. Viele Schwimmbäder verbieten sogar die Mitnahme von Luftmatratzen, da selbst geübte Schwimmer in Panik geraten können, wenn sie unter einer feststecken. Also auch hier gilt: Mit Bedacht verwenden und beobachte Dein Kind mit Argusaugen.

Schwimmhilfe – So haben wir uns entschieden:
Am Anfang haben wir unseren Sohn mit knallig-orangenen Schwimmflügeln mit ins Wasser genommen. Kurz nach seinem zweiten Geburtstag gab`s einen Schwimmgurt, der es ihm ermöglicht hat, die horizontale Wasserlage zu erleben. Ca. seitdem er 3,5 Jahre alt ist, haben wir uns entschieden auch in dem tieferen Pool die Schwimmhilfen nicht mehr einzusetzen und ihn lieber mit dem Auftrieb vertraut zu machen. Und das hat sehr gut geklappt.

Unsere Tochter (ca. 2. Jahre Jünger) musste häufig mit ins Wasser. Daher haben wir sie von Anfang an in Schwimmflügel und später in den Schwimmgurt gepackt. Auch das hat gut funktioniert. Im Schwimmgurt konnte sie ihrem Bruder schon einiges nachmachen und hat bspw. angefangen den Kopf unter Wasser zu tauchen und die typische Beinbewegung gelernt.

Ihre Dr. Mynia Deeg

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