Wie eine liebevolle Erziehung gelingen kann…
Im ersten Teil haben wir erfahren, dass die liebevolle Behandlung Ihres Kindes das Gehirn größer werden lässt. Gleichzeitig tragen Sie zu einer optimalen emotionalen Entwicklung und auch körperlichen, sozialen und kognitiven Entwicklung bei.
Folgende Dinge empfehle ich bei der Erziehung zu beachten:
Vermitteln Sie Ihrem Kind das Gefühl geliebt zu werden für das, was es ist und nicht für das, was es tun. Liebe darf nicht von Handlungen abhängig und an Bedingungen geknüpft sein. Bedenken Sie, Fehler werden immer Teil des Lebens sein. Auch Eltern machen Fehler, Fehler in der Abwägung der Bedürfnisse, Fehler in der Einschätzung von Situationen…Wichtig aber ist, diese auch dann einzugestehen und sich gegebenenfalls auch beim Kind zu entschuldigen.
Helfen Sie Ihrem Kind bei der Entwicklung seiner neuronalen Bahnen, die es ihm ermöglichen, sich besser in der Welt zurechtzufinden. Bedeutend ist, dass Ihr Kind verinnerlicht, dass alles im Leben sein Gegenstück hat. Es gibt kein Richtig ohne Falsch, keinen Erfolg ohne Misserfolg…
Leben Sie Ihrem Kind vor, das für eine harmonische Lebensführung die Akzeptanz für das Gute genauso wie für die Stolpersteine des Lebens nötig ist.
Lachen Sie so oft wie möglich gemeinsam und nehmen Sie nicht alles so ernst. Zeigen Sie Ihrem Kind die Facetten Ihrer Emotionen und sprechen Sie auch über die Gefühle. Wut zum Beispiel ist normal und natürlich. Wichtig ist zu wissen, wie man damit umgeht. Bewerten Sie das Verhalten Ihres Kindes jedoch nicht.
Fragen Sie Ihr Kind, wie es ihm geht, was es fühlt und bewegt. Orientierungshilfe kann hier auch unser Glückslogbuch sein. Rituale, wie natürlich auch das Ins-Bett-Bringen Ihres Kindes gehören zum Familienalltag. Damit verbundene regelmäßige Bettzeiten haben starken Einfluss auf das Gehirn und sind wichtig für spätere kognitive Prozesse.
Basierend auf wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnissen hilft so ein Glückslogbuch Ihrem Kind, die Tage intensiver wahrzunehmen und Revue passieren zu lassen. Dies wirkt sich positiv auf den Körper und die Psyche aus, entschleunigt und ordnet gleichzeitig die Gedanken.
Studien belegen, dass durch die regelmäßige Fokussierung am Abend auf die vielen kleinen Glücksmomente des täglichen Lebens die Aufmerksamkeit geschult, das Selbstbewusstsein gestärkt wird und sich ein höheres Maß an Hilfsbereitschaft und Mitgefühl entwickelt.
Hören Sie konzentriert zu, ohne zu werten, ohne etwas abzuleiten.
Schenken Sie Ihrem Kind vollstes Vertrauen. Vertrauen führt zu Selbstvertrauen. Vertrauen heißt aber nicht, das Kind allein zu lassen oder Verantwortung zu übertragen, der es nicht gerecht werden kann.
Vermitteln Sie Liebe über körperliche Nähe, über Berührungen, Umarmungen… Wichtig aber ist zu beachten, dass die kindliche Empfindung der Maßstab ist und nicht, was Sie selbst liebevoll finden.
Formulieren Sie Ihre Ansprüche respektvoll in einem angemessenen Ton und bleiben Sie „gemeckerfrei“. Schärfen Sie Ihren Blick auf das Gute in Ihrem Kind.
Genießen Sie gemeinsame Momente mit ungeteilter Aufmerksamkeit. Spielen Sie miteinander oder üben Sie andere Aktivitäten gemeinsam aus. Wichtig dabei ist, es kommt auf die Qualität und nicht auf die Quantität an.
Finden Sie ermutigende und anerkennende Worte, ehrliches Lob und Freundlichkeiten für Ihr Kind.
Ich wünsche Ihnen viele liebevolle Stunden mit Ihrem Kind
Ihre Madlen Haß