Heute schon gekuschelt? Wenn nicht, worauf warten Sie noch?
Als Eltern haben wir viele Möglichkeiten, unseren Kindern Nähe spüren zu lassen.
Allerdings ist unsere Gesellschaft eher auf Sprache ausgerichtet und viele Wünsche und Gefühle werden mit Worten ausgedrückt. Mit Körperkontakt und Kuscheln wird oft gespart.
Leider erfahren auch viele Kinder, dass technische Geräte wie Computer und Smartphones um einiges mehr berührt werden als der Mensch. Ganz abgesehen vom Berühren-Lassen, welches mehr über künstlich erzeugte Emotionen, zum Beispiel durch Filme oder Computerspiele passiert, als über den Kontakt mit realen Personen.
Man hat herausgefunden, dass Kinder, die zu wenig Körperkontakt erfahren, in ihrer Entwicklung verzögert sind. Die Haut als größtes Sinnesorgan will Erfahrungen machen und genutzt werden.
Schon von der Zeit unseres Kindes als Baby wissen wir, dass beim Kuscheln die sogenannten „Glückshormone“ Dopamin und Serotonin ausgeschüttet werden. Das als „Kuschelhormon“ bekannte Oxytocin regt den Milchfluss der Mutter an und reduziert den Stress. Das setzt sich im Kleinkindalter fort und selbst Jugendliche brauchen das Kuscheln noch.
Kuscheln nimmt den Stress und wirkt auch in der Partnerschaft wie ein Kitt.
Streicheln, Kuscheln und sich im Arm halten sorgt auf mehrfache Weise dafür, dass wir uns entspannen und wohlfühlen oder kann uns in Trauer Trost spenden.
Ganz spezielle Nervenfasern in unserer Haut lösen einen Teil dieses Wohlgefühls aus. Diese speziellen Nervenfasern springen nur auf langsame, sanfte Berührungen an. Ihre Signale schicken diese Nerven direkt an unser Gefühlszentrum, welches diesen unmittelbaren, positiven Effekt des Streichelns auslöst.
Doch das Kuscheln setzt auch einen hormonellen Glücklichmacher frei. Dieses Oxytocin löst ein Wohlgefühl aus und nimmt uns auch Ängste und Misstrauen. Das Kuschelhormon macht uns empfänglicher für positive soziale Signale, hemmt aber gleichzeitig unsere Wahrnehmung potenziell bedrohlicher Reize.
Wie in unsrem Artikel über Haustiere setzt nicht nur das Kuscheln mit einem Menschen das Kuschelhormon frei, sondern auch ein liebevoller Kontakt mit unserem Haustier. Bei einem Hund reicht sogar schon der intensive gegenseitige Blick in die Augen aus, um bei dem Mensch und bei dem Tier die Oxytocinwerte zu erhöhen.
Viel Spaß beim Kuscheln Ihre Schlaumexredaktion