Schlaumex Kinderreporter Léon: Heute mit Stiftprinzessin Jessy Andrist

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Stiftprinzessin Jessy Andrist
Liebe Frau Andrist,
ich habe erfahren, dass Sie von Beruf aus „Prinzessin“ sind, die mit Worten Liebe und Zuversicht schenkt, aber auch im Berufsleben unterstützt:

Schlaumex-Kinderreporter Léon: Wie wird man „Prinzessin“?
Jessy Andrist: Das kann ich dir som direkt nicht beantworten, das ist für mich ja so kein Beruf, sondern eher eine Berufung.

Es ist für mich eine Leidenschaft mit dem Stift unterwegs zu sein und verschiedene Dinge mit dem Stift zu machen.

Meine Haupttätigkeit ist aber Jobcoach. Ich unterstütze andere Menschen dabei ihren Traumberuf zu finden. Ich erstelle mit ihnen die Bewerbungsunterlagen, schaue nach ihren Ausbildungen und ihren Möglichkeiten.


Schlaumex-Kinderreporter Léon: Mit welchen Anfragen kommen die Menschen zu Ihnen?

Jessy Andrist: Aus der Sicht als Jobcoach kommen die Menschen, weil sie Hilfe in verschiedenen Bereichen brauchen. Es gibt Menschen, die zum Beispiel nicht mit einem Computer umgehen können. Ich arbeite vor allem mit Menschen, die aus einem anderen Land kommen und in die Schweiz emigriert sind.
… und …
In meiner Freizeit bin ich als Stiftprinzessin unterwegs, wo ich verschiedene Menschen (Lehrpersonen, Coaches…) dabei unterstütze ihr Wissen in Bildern festzuhalten. Wie eine Art Zusammenfassung, weil man sich an Bilder immer besser erinnert als an Text.

Vielleicht kennst du das Ja aus der Schule und daher gebe ich dir einen Tipp: Versuche einmal statt es aufzuschreiben zu zeichnen. Vielleicht hilft es dir, dich am nächsten Tag besser daran zu erinnern, was du am Vortag gelernt hast und lass es mich wissen ob es klappt. Ich schicke dir auch sehr gern später noch ein paar Sketschnotes von mir damit du dir vorstellen kannst was ich eigentlich genau meine. Sehr gern kannst du dich auch bei mir melden und wir können einen Kurs dazu machen und deine Schulkameraden dazu einladen.

Schlaumex-Kinderreporter Léon: Was haben Sie vor der „Stiftprinzessin“ für einen Beruf gelernt?
Jessy Andrist: Ich habe eine kaufmännische Grundausbildung. Hier in der Schweiz nennt man das kaufmännische Angestellte.

Schlaumex-Kinderreporter Léon: Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Jessy Andrist: Ich habe mich dafür entschieden, weil es eine gute Grundlage für verschiedene andere Berufe ist und weil ich mir so alles aneignen konnte, was jetzt heute auch brauche. Ich habe viel vom Computer profitiert, Buchhaltung gelernt, wie man Texte schreibt oder Brief schreibt für Unternehmen. Es war eine spannende Ausbildung, die mir viel Grundkenntnisse gebracht hat, die ich jetzt einsetzen kann.

Schlaumex-Kinderreporter Léon: Was wollten Sie werden, als Sie so alt waren wie ich?
Jessy Andrist: Als Kind wollte ich Anwältin werden, weil es viel Ungerechtigkeit in der Welt gibt. Das hat mich damals gestört und stört mich auch noch heute immer noch. Ich hatte die Hoffnung oder die Vorstellung, dass ich als Anwältin gegen diese Ungerechtigkeit ankämpfen kann.

Ich habe es dann letztlich nicht gemacht, weil ich leider schulisch nicht so gut war, dass ich Jura studieren durfte. Aber statt Jura habe ich dann Psychologie studiert und das ist glaube für mich immer noch die beste Entscheidung die ich getroffen habe.

Schlaumex-Kinderreporter Léon: Wie haben sich Ihre Träume verwirklicht oder warum nicht?
Jessy Andrist: Ich hatte früher immer Träume, die aber nicht von meinem Herzen gekommen sind, sondern das waren Träume, die andere Menschen hatten. Ich habe zum Beispiel immer davon geträumt ein Pferd zu haben, weil meine Schulkollegin ein Pferd hatte. Dann habe ich gespart und festgestellt, ich bin nicht wirklich geeignet für ein Pferd. Ich habe gar keinen Platz, keine Zeit und so hat sich das mit vielen Träumen bei mir erledigt, bis ich dann bemerkt habe, ich muss Dinge nicht haben oder erreichen, weil andere es haben, sondern ich muss hören, was ich wirklich will und dann gehe ich diesen Weg. Mein Traum war auch, dass ich Psychologie studiere. Ich war sehr, schlecht in der Schule und die Schule hat mir auch nicht viel gegeben und als ich dann wirklich studieren wollte, kam dann irgendwann die Antwort: Ja liebe Frau Andrist, Sie dürfen nicht studieren, weil ihnen das und das fehlt und weil sie schlechte Noten haben. Ich wollte mich davon nicht abbringen lassen. Ich habe gesagt ok, ich möchte das aber und ich finde einen Weg, dass ich das machen darf . So habe ich mir Schritt für Schritt noch einmal alles angeeignet, was ich brauchte für das Studium. Ich habe weitere Schulen besucht, immer abends, damit ich tagsüber arbeiten konnte, um Geld zu verdienen. Abends in der Schule konnte ich dann das aufholen, was ich als Kind verpasst hatte. Ja und irgendwann hat es geklappt und vor einem Jahr habe ich das Studium abgeschlossen.

Schlaumex-Kinderreporter Léon: Wer hat Sie unterstützt und wie?
Jessy Andrist: Ich hatte das Glück, dass ich Unterstützung von meinem Partner bekommen habe. Er unterstützt mich immer, bei allem, egal, was ich mache und das ist auch sehr wichtig, dass wir Personen in unserem Umfeld haben, die uns unterstützen. Mir hat das sehr geholfen, weil ich wusste, immer wenn etwas nicht geht, wird er mir helfen und mich unterstützen.

Schlaumex-Kinderreporter Léon: Gab es Jemanden, der Ihnen abgeraten hat, sich Ihren Traum zu erfüllen?
Jessy Andrist: Du wirst immer wieder Leute treffen, die was besser wissen oder glauben, dir sagen zu können, dass das was du dir vornimmst nicht gut genug ist für dich. Das habe ich auch erlebt. Ich habe aber auch mit der Zeit erlebt, das es wichtig ist auch Menschen um sich zu haben die kritisch sind, weil man sich dann das eine oder andere doch noch einmal überlegt. Und manchmal kann es auch helfen mit jemanden zu sprechen, der nicht so positiv gestimmt gegenüber deinem Ziel ist, der hinterfragt. Denn manchmal vergisst man auf dem Weg der Verwirklichung seines Traumes, dass es noch andere Sachen zu berücksichtigen gibt.

Schlaumex-Kinderreporter Léon: Wenn ja, wie haben Sie reagiert?
Jessy Andrist: Ich reagiere immer so, dass ich jedem zuhöre, der mir was zu sagen hat und ich entscheide dann, ob dass, was mir jemand anderes sagt für mich wichtig ist oder nicht. Wenn das nicht wichtig ist, lass ich das beiseite und gehe einfach weiter, so wie ich das geplant habe. Wenn ich aber glaube, die Person könnte Recht haben, dann versuche ich noch einmal zu überlegen, brauche ich das wirklich und wie kann ich es machen, dass es klappt.

Schlaumex-Kinderreporter Léon: Wie kann ich mir einen typischen Stiftprinzessinnentag vorstellen?
Jessy Andrist: Das ist sehr schwierig. Meistens stehe ich um 6:00 Uhr auf, gehe mit meinem Hund spazieren, dann nehme ich eine Dusche und einen Kaffee und dann gehe ich schon los auf die Arbeit als Jobcoach. Ich habe Termine und unterstütze die Menschen, die zu mir kommen. Dann mache ich Mittag mit meinen Arbeitskollegen und kann mich austauschen. Danach unterstütze ich weiter die Menschen, die zu mir kommen, beantworte ihre Fragen und passe mich deren Bedürfnissen an.

Abends dann, wenn ich nach Hause komme bin ich die Stiftprinzessin. Dann schaue ich ob ich für irgendjemanden eine Sketschnote machen kann oder ob ein Auftrag für eine Karte reingekommen ist und dann mache ich das, bis es fertig ist. Irgendwann habe ich dann auch noch Zeit für mich und dann koche ich mit meinem Partner. Wir essen zusammen und wenn noch genügend Zeit vorhanden ist, lese ich ein Buch oder schaue fern.

Schlaumex-Kinderreporter Léon: Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Arbeit?
Jessy Andrist: Das die Leute sehr dankbar sind für die Hilfe, die sie erhalten. Es ist auch schön zu sehen, wie sie dann ihren Weg gehen und spannend , wenn man sich dann in ein paar Jahren sich wider trifft und siehr, dass sie einen richtig coolen Weg eingeschlagen haben und alles was sie sich vorgenommen haben auch erreicht haben.

Schlaumex-Kinderreporter Léon: Haben Sie ein Lebensmotto, dem Sie folgen?

Jessy Andrist: das ist ein Zitate aus Cinderella:“Sei freundlich und mutig.“ Ich glaube gerade heute ist es wichtig, im Umgang mit anderen Menschen
Immer freundlich sind. Auch wenn wir ausgegrenzt sind, auch wenn Menschen böse sind oder uns Sachen nicht gefallen, wir sollten freundlich bleiben. Wer Freundlichkeit schenkt, erhält auch Freundlichkeit zurück. Mutig-sein ist für mich ein wichtiger Antreiber.

Schlaumex-Kinderreporter Léon: Was würden Sie uns Kindern mit auf den Weg geben?
Jessy Andrist: Bleibt mutig und neugierig. Schaut euch die Welt an. Geht euren eigenen Weg und lasst euch nicht davon abbringen. Bleib dir selber treu lieber Leon`und hör auf dein Herz, bleib freundlich und mutig.

Vielen lieben Dank für Ihre Ausdauer. Danke auch, dass Sie mir die Möglichkeit geben haben, interessante Einblicke in Ihre Tätigkeit zu bekommen. Ich als Schlaumex- Kinderreporter habe somit die Chance, vielen Kindern interessante Lebenswege aufzeigen zu können.

Ihnen weiterhin eine königliche und inspirierende Zeit.

Euer Lèon

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