Teil 8 Mama, ist das Unkraut oder kann man das essen?

Teilen:

Heute: Hagebutte Teil 2

Im ersten Teil haben wir neben dem literarischen Ausflug, auch den idealen Zeitpunkt zum Ernten der Früchte erfahren. Heute geht es um die Besonderheiten und leckere Zubereitungsideen.

Was macht die Hagebutte noch so besonders?
Einen wertvollen Beitrag zur Ernährung leisten die Früchte vor allem wegen ihres hohen Gehalts an Vitamin-C, welches in den entkernten Fruchtschalen sitzt. Ich möchte hier noch weitere Inhaltsstoffe zu nennen , was die Hagebutte zur Powerfrucht macht, das sind ätherische Öle, Carotinoide, Eisen, Flavonoide, Gerbstoffe, Lycopin, Magnesium, Natrium, Pektin, Vitamin A, Vitamin B, Vitamin E (Tocopherol), Vitamin K, Vitamin P.
In der Hausapotheke wird sie deshalb auch oft bei Arthrose, Bronchitis, Erkältungen, Harnsteine, Hautentzündungen, Husten, Magen¬schleimhaut¬entzündungen, Nierensteine, Rheuma, Verstopfung verwendet. Die Hagebutte wirkt abführend, blutstillend, entgiftend, entzündungs¬-hemmend, kräftigend, krampflösend sowie schmerzstillend.

Anwendung
Sicher sind Ihnen die leckeren Hagebuttentees bekannt, die aus der Schale gewonnen werden,
auch die winzigen Kerne die mit feinen Härchen umgeben sind, aus Kinderzeit als Juckpulver bekannt, können als Tee gegen Blasen- und Nierensteine verwendet werden.

Lecker sind auch fruchtige Aufstriche aus Hagebutten. Hier ein kleiner Tipp für die Herstellung. Es gibt zwei Methoden, Hagebutten zur Weiterverarbeitung zu entkernen:

  1. Hagebutten in meditativer Arbeit alle einzeln entkernen und anschließend durchwaschen, um alle Juckhärchen zu entfernen. So entkernte Früchte können wie anderes Obst auch zu Marmeladen oder ähnlichem verarbeitet werden.
  2. Hagebutten ganz in einen Topf geben und mit Wasser bedecken. Aufkochen und für etwa 15 Minuten köcheln lassen. Mit einem Pürierstab pürieren oder mit einem Stampfer zu Mus verarbeiten. Die Masse anschließend durch ein Sieb streichen. Das durchgestrichene Mus kann dann nach Belieben weiterverarbeitet werden. Der Nachteil ist, dass durch das lange Kochen einiges vom Vitamin C zerstört wird.

 
 
Hagebuttenaufstrich
Zutaten

  • 500 g entkernte Hagebutten
  • Saft einer viertel Zitrone
  • 125 ml Wasser oder Fruchtsaft
  • 250 g Gelierzucker (2:1)

 
 
Das Fruchtfleisch der entkernten Hagebutten zusammen mit dem Wasser und dem Zitronensaft in einem Topf für fünf Minuten aufkochen. Mit einem Pürierstab zerkleinern, es können ruhig Stückchen bleiben.

Gelierzucker unterrühren und weitere fünf Minuten unter ständigem Rühren kochen. Heiße Marmelade in saubere Gläser abfüllen und verschließen.

Hagebutten-Birnen-Wintermarmelade
Zutaten

  • 1 ½ kg Hagebutten
  • 3 große Birne(n), ca. 600 g
  • 10 EL Limettensaft
  • 1 TL Cayennepfeffer oder Chilipulver
  • 1 TL Lebkuchengewürz
  • 1 TL Spekulatiusgewürz
  • 750 g Gelierzucker 2:1

 
 
Die Hagebutten mit Wasser bedeckt ca. 15 Minuten kochen, bis sie weich sind.
Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit einem Stabmixer pürieren. Danach den Brei durch ein Sieb, eine Passiermühle oder – noch besser – durch eine Kartoffelpresse drücken, so dass die Kerne entfernt werden. Es sollte ca. 1 kg Hagebuttenmus entstehen.

Die Birnen schälen, ausschneiden und in sehr kleine Stücke schneiden.

Gewürze und Birnenstücke zu den Hagebutten geben, alles in einen Topf füllen und kurz aufkochen lassen. Gelierzucker nach Gewicht und Anleitung zugeben, dann 4 Minuten sprudelnd unter Rühren kochen lassen und in heiß ausgewaschene Gläser füllen.

Durch das heiße Abfüllen in luftdicht verschließbare Gläser entsteht ein Vakuum, sodass keine Keime eindringen können und die Marmelade ohne Kühlung mehrere Monate haltbar ist. Der Zuckeranteil trägt ebenfalls zur Haltbarkeit bei.

Ich selbst habe die Hagebutten gewaschen, halbiert und mit meinem „Dörrautomaten“ schonend getrocknet. Es geht auch ein Backblech und dann bei ca. 40 Grad im Ofen trocknen. Die trockenen Früchte habe ich dann mit einer Schlagmühle zerkleinert. Danach in ein grobes Sieb geschüttet die festen Kerne von dem fruchtigen Pulver getrennt. Wenn man Hagebutten trocknet und anschließend mahlt, entsteht ein Pulver. Dieses enthält viele gesunde Inhaltsstoffe, wie:

  • Galaktolipide: helfen, freie Radikale im Körper zu binden
  • Polyphenole: wirken gesundheitsfördernd und antioxidativ
  • Carotinoide: wirken zellschützend und antioxidativ
  • Pektin: gehört zu den Ballaststoffen, unterstützt die Verdauung
  • Mineralstoffe: wichtig für viele Körperfunktionen
  • Gerbstoffe: hemmen oder töten Mikroorganismen

 
 
Kleiner Basteltipp von mir zum Verschenken. Aus dem Hagebuttenpulver lassen sich z.B. Hagebuttensalz oder -zucker herstellen.
Anleitung

  • 100 gr. Salz oder Zucker
  • 10-20 gr. Hagebuttenpulver je nach Intensität

Alles vermischen und in kleine Gläschen abfüllen.

Viel Spaß beim Sammeln und Probieren,
Ihre Bärbel Strecker

Teilen:
Warenkorb
  • Keine Artikel im Warenkorb.