Warum man den Frühling riechen kann…

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Hanns Hatt, Professor für Zellphysiologie und führender deutscher Riechforscher an der Ruhr-Universität Bochum sagt, dass der Frühlingsduft ein komplexes Muster ist. Es ist allerdings bei jedem Menschen ein bisschen anders, weil jeder seinen eigenen Frühlingsduft hat. Dieser ist aus den Erfahrungen in der Kindheit geprägt.

Kalte Luft ist grundsätzlich geruchsärmer und deshalb riechen gefrorene Dinge wenig, so auch der Erdboden. Taut er dann auf, nimmt die wärmere Luft die Gerüche auf. Der Geruch der frischen Gräser und Bäume wird auch von der warmen Luft aufgenommen.

Der im frühen Frühling gebildete Duft von ersten Blüten und Pollen verteilet sich auch in der Luft.

Als typischen Frühlingsduft haben Geruchsforscher eine Substanz namens Geosmin. Geosmin ist ein Stoff, der von Mikroorganismen im Boden produziert wird. Er entsteht, wenn die Erde sich im Frühjahr erwärmt und Geruchsmoleküle freigibt. Geosmin riecht zwar modrig bis muffig, doch Forscher fanden heraus, dass Menschen gerade diesen erdigen Duft mit dem Frühling verbinden. In den Genen gespeichert, sendet uns Geosmin eine molekulare Botschaft an das limbisches System- aufgewacht, der Frühling naht!

Was darüber hinaus genau man für einen Frühlingsduft hat, ist unterschiedlich und richtet sich danach, wo man aufgewachsen ist.

Fest steht, das unser Gehirn jeden Geruch analysiert und ihn zusammen mit den dazugehörigen Bildern und Emotionen abspeichert. Wird der Duft dann wieder aufgerufen, wiederholt sich auch die dazugehörige Stimmung. Die meisten Menschen verbinden den Frühling mit etwas Positivem und der Duft versetzt sie dann in eine inspirierende Frühlingslaune.

Ihre SCHLAUmex-Redaktion

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