Türchen 10: Das Geschenkband

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Es war einmal eine Mäusefamilie, die zu Weihnachten fleißig ihre Geschenke einpackte. Die kleine Mimi schenkte Mutter Maus eine Buchecker, Vater Graufell schenkte Flecki ein Stück Käse und so ging es weiter, denn auch Mäuse wissen an Weihnachten zu wichteln. Sie dekorierten und verzierten und banden schöne Geschenkbänder um ihre Geschenke, als plötzlich ein Windstoß kam und der kleinen Mimi ihr Geschenkband wegflog.

Sie rannte los und versuchte ihm zu folgen, denn es war ihr letztes Geschenkband und sie wollte Mutter Maus doch nicht enttäuschen. Sich windend flog das Band immer weiter im eisigen Wind und landete auf einem merkwürdig pelzigen Ast, der von Schnee bedeckt war. Das Mäuschen kletterte schnell hoch und wollte sein Geschenkband schnappen, als sich der Ast plötzlich bewegte. Langsam, aber sicher stieg er in die Höhe und schüttelte sich einmal kräftig.

Mimi blickte nach unten und sah ein Rentier, das mit müden Augen versuchte, sich zu orientieren. Sie kletterte hinab, dass es sie sehen konnte und fragte: “Was tust du hier so ganz allein um die Weihnachtszeit? Seid ihr Rentiere nicht immer in einer Herde unterwegs?”
Das Rentier erklärte dem Mäuschen, dass es eigentlich einmal im Jahr den Schlitten des Weihnachtsmanns ziehe, aber es verschlafen hat, als alle zum Nordpol aufbrachen. Vor lauter Trauer, habe es sich daraufhin noch einmal schlafen gelegt, bis das Mäuschen kam. Mimi hatte Mitleid mit dem müden, einsamen Rentier und überlegte, wie sie ihm helfen könnte.

Da kam ihr plötzlich eine Idee: “Der Weihnachtsmann schenkt doch den braven Menschenkindern immer das, was sie sich wünschen, oder?” – “Ja, aber natürlich.” antwortete das Rentier. “Und du weißt auch, bei welchem Kind er jedes Jahr sein letztes Geschenk verteilt?” fragte Mimi weiter. “Ja, das weiß ich.” sagte das Rentier.

Mimi band ihr Geschenkband um das Geweih des Rentiers und machte sich auf den Weg zum allerletzten Kind, um ihm im Schlaf ins Ohr zu flüstern, dass es sich ein Rentier mit einem roten Geschenkband um sein Geweih wünschen solle – und das tat es. Am Tag vor Heiligabend kam der Weihnachtsmann und holte das Rentier ab. Er spannte es ein und es durfte alle Geschenke mit ihm verteilen, bis es beim letzten Kind angekommen war.

Das Kind war überglücklich über das besondere Rentier mit dem roten Geschenkband am Geweih und das Rentier war überglücklich, dass es die Geschenke mit austeilen durfte. Es versprach von nun an immer pünktlich zum Nordpol zu kommen, denn das liebe Kind könnte es ab jetzt immer vorher wecken. Das Rentier bedankte sich bei der kleinen Mimi und auch sie kam noch pünktlich zum Wichteln mit ihrer Familie.

Malin Poggemann

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