Schlaumex-Serie: Einladung zum sinnlichen Erkunden des eigenen Körpers – Teil 3
Im Teil 3 haben wir erfahren, wie sich ab dem 2. Lebensjahr die Sexualität Ihres Kindes ändert.
In diesem letzten Teil möchte ich Ihnen noch ein paar Anregungen geben, wie Sie Ihr Kind in der sexuellen Entwicklung unterstützen können.
Vermitteln Sie Ihrem Kind ein positives Körpergefühl, indem Zärtlichkeiten im täglichen Umgang und der Pflege zum Alltag gehören.
Lassen Sie Ihr Kind seinen Körper in Besitz nehmen. Schaffen Sie Möglichkeiten des Rückzuges. So kann Ihr Kind ein gesundes Körpergefühl und Selbstbewusstsein entwickeln. So lernt es auch seine Intimsphäre von anderen abzugrenzen.
Beziehen Sie bei der täglichen Körperpflege die Geschlechtsteile gleichwertig mit ein. Kinder erweitern in diesen Lebensjahren ihren Wortschatz erheblich. Bennen Sie die Körperteile zeitnah mit ihren richtigen Begriffen. Nur so ist Ihr Kind in der Lage, auch deutlich zu machen, an welchen Körperstellen es berührt werden möchten oder nicht.
Wichtig im Familienalltag ist ein „Nein“ so oft wie möglich zu respektieren. Wenn Ihr Kind merkt, dass sein „Nein“ respektiert wird, ist es ihm möglich, seine Grenzen auch zu verbalisieren. Das wiederum ist eine wichtige Voraussetzung, damit sich Kinder im Rahmen ihrer eigenen Mittel vor sexuellen Übergriffen schützen können.
Nacktsein innerhalb der Familie soll (duschen, anziehen oder umziehen) sollte Normalität sein. So kann Ihr Kind unbefangener mit den geschlechtlichen und den äußerlichen Unterschieden von Mann/ Junge und Frau/Mädchen umgehen.
Beantworten Sie authentisch, offen, ruhig und unbefangen, aber altersgerecht auf Fragen Ihres Kindes rund um das Thema Sexualität.
Kinder lernen von Vorbildern. Eltern sind Vorbilder in allen Bereichen. Zeigen Sie einen liebevollen Umgang miteinander. Scheuen Sie nicht auch vor Ihrem Kind das zärtliche Miteinander und den Genuss der körperlichen Nähe zu leben. Es ist erwiesen, dass das Erleben des liebevollen Umgangs der Eltern untereinander, sich auch wirkt positiv auf die sexuelle Entwicklung des Kindes und dessen Partnerschaft auswirkt.
Wichtig jedoch ist, dass das Kind auch erfährt, dass die sexuelle Begegnung zweier Menschen eine sehr intime Angelegenheit ist, bei der andere keine Funktionen haben. Elterliche Sexualität bedeutet keine Abwendung vom Kind. Ein Blick auf sexuellen Praktiken allerdings würde ein Kind überfordern.
Ihre Esther Reeck