Teil 3-Einladung zum sinnlichen Erkunden des eigenen Körpers

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Schlaumex-Serie: Einladung zum sinnlichen Erkunden des eigenen Körpers – Teil 3

Im Teil 2 haben Sie Möglichkeiten erhalten, wie Ihr Kind seinen Körper in verschiedenen Situationen und mit allen Sinnen erleben kann.
Nun geht es darum, wie sich ab dem 2. Lebensjahr die Sexualität Ihres Kindes ändert.

Ihr Kind hat mit dem Spracherwerb und dem Herstellen von Zusammenhängen einen bewussteren Umgang mit der Sexualität. Wie für alles andere im Leben will es mehr über seinen eigenen Körper erfahren, ihn erforschen und entdecken.

Jetzt ist die Zeit in der Ihr Kind, sein eigenes Geschlecht bewusst erkennt und auch die geschlechtlichen Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen wahrnimmt.

Es möchte wissen, wie es auf die Welt gekommen ist und wie die Geschlechtsteile heißen. Somit ist der ideale Zeitpunkt angekommen, um mit der Aufklärung Ihres Kindes zu beginnen.

Ihr Kind beginnt in dieser Phase, seine Geschlechtsorgane zu untersuchen, findet heraus, dass es sie stimulieren kann und kann dabei schon so etwas wie einen Orgasmus erleben. Diese frühe natürliche Form der Selbstbefriedigung dient jedoch lediglich der Manipulation des Geschlechtsteils, bis sich ein Wohlbehagen einstellt.

Wichtig ist es, dass Ihr Kind nicht die Botschaft bekommt, dass seine Sexualität etwas Verbotenes sei. Im Gegenteil, negative Äußerungen oder Verbote können einen Einfluss auf die spätere Einstellung Ihres Kindes gegenüber der Sexualität haben.

Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es etwas durchaus Natürliches ist und es diese Dinge unbeobachtet ruhig tun darf. So vermitteln Sie Ihrem Kind auch gleichzeitig Schamgrenzen, die auf der einen Seite Rücksicht auf das soziale Umfeld nehmen und gleichzeitig Intimität bewahren.

Etwa zwischen drei und sechs Jahren beginnen die sogenannten Doktorspiele mit Gleichaltrigen. So sichern sie sich in ihrer geschlechtlichen Position ab und untersuchen sich gegenseitig von Kopf bis Fuß. Die Kinder wissen von sich aus, dass diese Tun nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Sie ziehen sich zurück, wollen ungestört und unbeobachtet sein.

Da solche Spiele zu einer völlig normalen kindlichen Entwicklung gehören, brauchen Sie nicht verunsichert sein, wenn Sie als Erwachsener unbewusst in ein solches Doktorspiel hineinplatzen. Respektieren Sie den Wunsch nach Intimität und bieten Sie Rückzugsmöglichkeiten. Dieses Erkunden hat etwas mit kindlicher Neugier zu tun, dass dabei schöne Gefühle entstehen können, stärkt das Vertrauen ihres Kindes in seine sinnliche Wahrnehmung und in sein Körpergefühl.

Viel wichtiger ist es dem Kind zu erklären, dass solche Doktorspiele im gegenseitigen Einvernehmen unter Kindern, die sich mögen stattfindet und spitze Gegenstände beim “Untersuchen” gefährlich sind. Bestärken Sie Ihr Kind auch dahin, dass es jederzeit Nein sagen darf, weil der eigene Körper nur ihm allein gehört.

Bleiben Sie also entspannt und fragen Sie interessiert, wie bei anderen Spielen auch, was das Kind gerade macht.

Aus langjähriger Erziehungsarbeit kann ich Ihnen versichern, sind die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen klar sind, werden auch die Doktorspiele wieder uninteressant.

In diesem Zusammenhang sei auch noch mal auf das natürliche Schamgefühl hingewiesen. In dieser Altersspanne entwickeln die Kinder auch das angeborene Schamgefühl, welches Sie nicht mit Kommentaren wie „es schaut dir schon keiner was weg“ herunterspielen sollten. Nehmen Sie Ihr Kind ernst und respektieren Sie seinen Wunsch nach Intimität.

Mit diesem normalen Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung Ihres Kindes erfährt Ihr Kind die körperliche Abgrenzung zu anderen und sichert sich damit seine Privatsphäre. Es wappnet sich somit auch gegen sexuelle Übergriffe und lernt: MEIN KÖRPER GEHÖRT MIR!

Ihre Esther Reeck

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