Sterbebegleitung für Tiere – Teil 2 Die 5 Phasen des Sterbens

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Im ersten Teil haben wir uns damit beschäftigt, ein Verständnis von Leid und Sterben in den Alterungs– und Sterbeprozess Ihres Tieres zu erhalten. Wir haben erfahren, dass es inzwischen wissenschaftliche Forschungen gibt, die klar erwiesen haben, dass Tiere Empfindungen wahrnehmen und es auch in der Veterinärmedizin Therapeuten gibt, die sich ausschließlich mit besagter Psyche und ihren möglichen Störungen befassen.

Heute möchte ich Ihnen mehr über die 5 Phasen des Sterbens erzählen

1. Phase Nichtwahrhabenwollen und Isolierung
Die Tatsache, dass der Tod bevorsteht, wird nicht akzeptiert. Der Besitzer will gar nicht daran denken, dass sein Tier bald nicht mehr da sein wird und versucht alles, um das Thema Tod so weit wie möglich von sich und seinem Freund fern zu halten.
Es ist wichtig, den Tierbesitzer jetzt nicht dafür zu verurteilen, denn er kann nicht anders. Auf jeden Fall sollte man ihm Verständnis entgegenbringen und ihn gleichzeitig kontinuierlich auf den Tag X vorbereiten.

2. Phase Zorn
Diese Phase, in der der kranke Mensch erst einmal alle anderen für sein schweres Schicksal verantwortlich macht, kommt beim Tier, bzw. seinem Besitzer, i. d. R. nicht vor – es sei denn, das Tier befand sich z. B. in Behandlung und der Tierarzt/Tierheilpraktiker konnte ihm nicht mehr helfen. In diesem Fall können die Tierhalter in ihrer Trauer leicht dem Irrglauben erliegen, dass der Behandelnde versagt hat und dadurch das Tier sterben muss. Alle Wut richtet sich nun gegen den Behandler. Diese Menschen sind unbewusst eigentlich wütend auf sich selbst, weil sie den Verlust nicht ertragen können und sich dafür evtl. auch schämen.

3. Phase Verhandeln
In dieser Phase versucht der Tierhalter wirklich alles, um seinem treuen Freund das Leben zu verlängern. Unterschiedliche Therapeuten werden aufgesucht, um alle Möglichkeiten der Heilung, von der Schulmedizin bis zum geistigen Heilen, auszuschöpfen.

Man braucht dem Menschen nun nicht die Hoffnung auf Besserung oder vielleicht sogar auf Heilung zu nehmen, man sollte ihn aber auf dem Boden der Tatsachen halten und ihn keiner Illusion verfallen lassen.

4. Phase Depression
Der Tierbesitzer erinnert sich an alle schönen Dinge, die er mit seinem Tier erlebt hat. Diese Phase ist gekenn¬zeich¬net durch große Traurigkeit und das Erkennen, dass man nichts dagegen tun kann – der Freund wird sterben.

Es ist jetzt sehr wichtig, dem Tierhalter zu vermitteln, dass es vollkommen in Ordnung ist, auch um ein Tier intensiv zu trauern. Gelingt es in dieser Phase dem Besitzer, sich ganz bewusst von seinem Tier zu verabschieden und ihm zu vermitteln, dass es in Ordnung ist, wenn es geht, kann es wirklich zu einem für beide Seiten ruhigen und friedvollen Abschied kommen.

5. Phase Zustimmung
Letztendlich kann der Besitzer jetzt (zumindest fast) annehmen, dass sein Tier gehen möchte. Dies ist der Zeit¬punkt, an dem die meisten Tiere zur Euthanasie zum Tierarzt gebracht werden. Der Augenblick ist jedoch immer so emotionsgeladen, dass er sich ganz fürchterlich schlimm anfühlt – für Tier und Tierhalter. Gott sei Dank gibt es inzwischen immer mehr Tierärzte, die für die Spritze auch nach Hause kommen und das Tier somit zumindest in seiner vertrauten Umgebung sterben darf.
Im 3. Teil gehen wir der Frage: Euthanasie als Erlösung? Nach.

Bleiben Sie gespannt!

Ihre Jahin Gehl

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