Ein Schlitzohr sein – Schlaumex Redewendung

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Heute geht’s in unserem SCHLAUmex – Spot um die Redewendung:

Ein Schlitzohr sein
Der Begriff stammt zum einen aus dem Mittelalter. Man bestrafte damals Betrüger durch das Schlitzen des Ohres und machte sie so als Betrüger kenntlich. Das geschlitzte Ohr warnte die Mitmenschen. Das „Schlitzohr“ hatte seine Ehre verloren und man sollte ihn lieber meiden. Es war ihm so gut wie unmöglich, ins normale Leben zurückzufinden. Meist gerieten sie auf die schiefe Bahn und mussten ihr Leben lang „schlitzohrig“ sein.

Andere Quellen beschreiben allerdings, dass den Betrügern die Ohren früher die abgeschnitten und nicht nur geschlitzt worden sind.

Zum anderen wurde das Wort Schlitzohr seit dem 19. Jahrhundert durch die wandernden Zimmerleute oder Handwerker verbreitet. Diese trugen nämlich einen goldenen Ohrring mit dem Wappen ihrer Zunft. Er war der einzig angesparte Reichtum. Ließ sich aber ein Geselle etwas zuschulden kommen rissen ihm seine Kameraden Ring aus dem Ohr. So war der spätere Arbeitgeber und Meister vor dem „Schlitzohr“ gewarnt.

Eine weitere Erklärung ist, dass neugierige Lauscher an den Türen anderer, mit dem Ohr an die jeweilige Tür genagelt wurden. Da sie nur mit einem beherzten und sicherlich schmerzhaften Ruck wieder loskamen, wurden sie zu einem Schlitzohr.

Zusammenfassend kann man sagen, dass mit dieser Redensart heute man einen gerissenen, durchtriebenen, listigen Menschen meint.

Ich habe da mal ein Beispiel:
Paul hatte `für die Physikarbeit sein Vokabelwerk als mit Spickzetteln versehen. Der Lehrer entdeckte das und sagte: „Du bist ja ein Schlitzohr“.

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