Training hält den Darm fit und den Menschen gesund

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Wer sich regelmäßig fit hält, trainiert nicht nur seine Muskeln und Organe, sondern sogar die Qualität der Bakterien in seinem Darm. Die sind besonders wertvoll, weil sie seine Abwehrkräfte stärken, das Risiko Übergewicht anzulegen und den Körper vor Diabetes und chronischen Entzündungen wie Rheuma schützen. Dass Bewegung ein wesentlicher Faktor ist, um die guten Bakterien des Darmes zu stärken, haben Wissenschaftler der US-Universität Illinois nachgewiesen. Die Ergebnisse zeigen allerdings auch, dass die Darmflora – so wie Muskeln und Organe – regelmäßiges Training braucht.

Ablesen lässt sich die Wirkung der Bewegung an der Menge von kurzkettigen Fettsäuren unter den Darmbakterien. Diese stiegen im Tierversuch bei Mäusen deutlich an, die regelmäßig in einem Laufrad trainierten. Nach sechs Wochen wiesen ihre Stuhlproben deutlich mehr gute Bakterien wie kurzkettige Fettsäuren auf, als die von Mäusen, die kaum Bewegung hatten. Trainierte Mäuse erholten sich auch wesentlich schneller von krankmachenden Keimen.

Studien mit Menschen bestätigten die Ergebnisse des Maus-Experiments. Bei schlanken Studienteilnehmern wirkte die Bewegung besonders effektiv. „Dies sind die ersten Studien, die zeigen, dass Bewegung unabhängig von der Ernährung oder anderen Faktoren Einfluss auf den Darm hat”, so Forschungsleiter Jeffrey Woods. Allerdings: Sobald die Intensität des Trainings sank, reduzierten sich auch die positiven Wirkungen auf die Darmflora.

„Auch wenn die Wissenschaft noch am Anfang steht, gibt es Hinweise, dass ein vielfältiges Mikrobiom ein weiterer Faktor bei der Prävention vor Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes, Asthma oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sein kann”, sagt auch Marlies Gruber, Wissenschaftliche Leiterin beim österreichischen Verein für Ernährungsinformation “forum.ernährung.heute”.

Neben der Bewegung kann der Mensch die offenbar so hilfreiche Produktion kurzkettiger Fettsäuren auch durch seine Ernährung positiv beeinflussen. Auch vorwiegend pflanzliche Kost mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst und Getreideprodukten aus Vollkorn fördert eine breite Vielfalt und die Vermehrung von schützenden Bakterien, die kurzkettige Fettsäuren bilden. So produziert das Mikrobiom eines gesunden Menschen bei ballaststoffreicher Kost selbst etwa vier bis fünf Gramm der kurzkettigen Fettsäure Propionsäure am Tag.

Damit hat die Wissenschaft einen weiteren Beweis für die Bedeutung von regelmäßiger Bewegung und vernünftiger Ernährung für die Gesundheit geliefert.

Umsetzen muss der Mensch diese Erkenntnis allerdings selbst. Umsetzen oder krank werden.

Ihre Olivia Bomberger

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